Habeck verteidigt LNG-Terminal in Wilhelmshaven
n-tv
Die erste deutsche Flüssiggasanlage in Wilhelmshaven steht kurz vor der Eröffnung. Während Bundeswirtschaftsminister Habeck von einem "Meilenstein" in der Energiekrise spricht, fürchten Umweltschützer Überkapazitäten beim Gas. Den Vorwurf der Gefährdung von Klimazielen nennt Habeck schlicht "falsch".
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck sieht die Eröffnung des ersten deutschen Flüssiggasterminals an diesem Samstag in Wilhelmshaven als Meilenstein zur Überwindung der Energiekrise. "Dass das neue Importterminal in Wilhelmshaven startet, ist ein ganz entscheidender Schritt für die Versorgungssicherheit in Deutschland", sagte Habeck den Zeitungen der Funke Mediengruppe. "Jetzt folgen schon rasch weitere Terminals in Brunsbüttel und Lubmin, ebenfalls noch für diesen Winter."
Das Flüssiggasterminal wird am Samstagvormittag im Beisein von Habeck, Bundeskanzler Olaf Scholz und Finanzminister Christian Lindner eröffnet. Über das Terminal sollen jährlich rund sechs Prozent des deutschen Gasbedarfs ins Netz eingespeist werden. Habeck rief aber weiter zu Sparsamkeit beim Gasverbrauch auf. Deutschland sei "insgesamt gut vorankommen. Aber natürlich sind wir noch nicht durch", sagte er. "Es bleibt wichtig, sorgsam mit dem knappen Gut Gas umzugehen, auch wenn es kalt ist."
Den Vorwurf von Klimaschützern, Deutschland schaffe Überkapazitäten beim Gas und verbaue sich den Weg zu den Klimazielen, wies der Wirtschaftsminister zurück. "Mit den jetzt fest eingeplanten schwimmenden Terminals nähern wir uns im nächsten Winter 23/24 den bisherigen russischen Gasmengen an, erreichen diese aber noch nicht", sagte er. "Das ist keine Überkapazität, sondern nötig, erst recht, wenn man unsere europäischen Nachbarn mitdenkt. Und das müssen wir." Außerdem werde bei der Leitungsinfrastruktur der Umstieg auf Wasserstoff mitgeplant, betonte Habeck. Insofern sei der Vorwurf "falsch".