
Habeck: "Stück deutscher Identität" geht verloren
n-tv
Dass künftig ein Nike-Logo statt drei Adidas-Streifen das Trikot der deutschen Nationalmannschaft zieren soll, stößt auf deutliche Kritik aus dem Bundeskabinett. Wirtschaftsminister Habeck vermisst "Standortpatriotismus", Gesundheitsminister Lauterbach sieht gar "ein Stück Heimat vernichtet".
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hat den zukünftigen Ausrüster-Wechsel beim Deutschen Fußball-Bund vom langjährigen Partner Nike zu Adidas kritisiert. "Ich kann mir das deutsche Trikot ohne die drei Streifen kaum vorstellen. Adidas und Schwarz-Rot-Gold gehörten für mich immer zusammen. Ein Stück deutscher Identität. Da hätte ich mir ein Stück mehr Standortpatriotismus gewünscht", sagte Habeck.
Auch Gesundheitsminister Karl Lauterbach äußert Unverständnis über die Entscheidung. "Adidas soll nicht mehr Nationaltrikot im Fußball sein? Stattdessen ein US-Unternehmen? Halte ich für eine Fehlentscheidung, wo Kommerz eine Tradition und ein Stück Heimat vernichtet", schrieb der SPD-Politiker auf X. Die CSU-Bundestagsabgeordnete Dorothee Bär bezeichnete es ebenfalls auf X als "eine gnadenlose Fehlentscheidung".
Am Donnerstag hatte der DFB bekannt gegeben, dass ab 2027 der US-Sportartikelhersteller Nike alle deutschen Nationalteams ausrüsten wird. Damit endet dann eine mehr als 70-jährige Partnerschaft mit Adidas. Bei allen vier WM-Titeln und bei allen drei EM-Titeln der Männer sowie bei den beiden WM-Titeln und den acht EM-Trophäen der Frauen war Adidas der Ausrüster. Die Zusammenarbeit mit Nike ist zunächst bis 2034 angelegt.