Habeck:"Es gibt keine Leichtigkeit mehr."
DW
Wirtschaftsminister und Vizekanzler Robert Habeck von den Grünen war zu Gast in Katar und den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE). Ein Gespräch über Gas, Russland und die Koalition.
Drei Tage lang ist Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck von den Grünen durch die arabische Welt gereist. Während in Europa Krieg herrscht, was Habeck mehrfach auch auf der Reise als kaum aushaltbar bezeichnet.
In Katar und in den Vereinigten Arabischen Emiraten ging es um möglichst rasche Lieferungen von Gas und um die Zusammenarbeit bei der Herstellung von grünem Wasserstoff. Auf dem Rückflug von der Hauptstadt der Emirate, Abu Dhabi, nach Berlin sprach DW-Korrespondent Jens Thurau mit dem deutschen Vizekanzler.
DW: "Herr Habeck, der Grund Ihrer Reise, die sehr kurzfristig geplant wurde, war der Schock nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine. Und die Erkenntnis, dass sofort etwas gegen die deutsche Energieabhängigkeit von Russland getan werden muss. Waren Sie unter dieser Voraussetzung erfolgreich?"
Habeck: "Das wird sich erst in den nächsten Wochen und Monaten zeigen. Ich mache ja keine Verträge, sondern kann den Rahmen für Gespräche der Unternehmen aufmachen. Mit den Vereinigten Arabischen Emiraten gibt es eine längere Energie-Partnerschaft, die sich vor allem auf Klima-Neutralität, auf grünen Wasserstoff und den Ausbau der Erneuerbaren Energien bezieht.
Wir haben dann jetzt insgesamt fünf Kooperationsverträge unterzeichnet. Das war also klar erfolgreich. In Katar ging es in erster Linie um mögliche Liefermengen für Flüssiggas. Da habe ich zumindest die Zuversicht, dass der Besuch zu etwas geführt hat. Katar ist Firma und Staat gleichzeitig, und so ein bisschen habe ich jetzt ein Gespür, wo die stehen. Das kann also funktionieren. Unsere Unternehmen werden jetzt in die Gespräche einsteigen."