Habeck dämpft Erwartungen an Gaspreisdeckel
n-tv
200 Milliarden Euro will die Regierung investieren, um die explodierenden Energiepreise abzufedern. Auf Gaspreise wie im Jahr 2021 sollte trotzdem keiner hoffen. Nicht jede Last könne genommen werden, warnt Wirtschaftsminister Habeck. Möglich sei ein Modell, das nur den Grundbedarf deckelt.
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hat die Erwartungen an den geplanten Gaspreisdeckel gedämpft. Man könne damit den Gaspreis nicht so weit herunter subventionieren wie er 2021 gewesen sei, sagte der Grünen-Politiker im Deutschland-Funk. "Und zwar sehr lange nicht. Gas und Energie insgesamt wird die deutsche Volkswirtschaft mehr kosten, als sie es in den ganz günstigen Jahren getan hat."
Auch werde nicht jede Preiserhöhung vermieden werden können. "Eine gewisse Last wird genommen werden, aber die komplette Last wird sicherlich nicht genommen werden können", sagte Habeck. "Auch nicht mit diesen gigantischen 200 Milliarden Euro." Im "RTL Nachtjournal" erklärte der Minister, wie das Modell der Gaspreisbremse ausgestaltet werden könnte. "Was naheliegend ist, ist, dass man einen Grundbedarf subventioniert, die Spitze des Verbrauchs allerdings am Markt bezahlt werden muss. Also je mehr Gas man verbraucht, umso teurer wird es."
Der Grundbedarf werde entweder über den entsprechenden Gasverbrauch des vergangenen Jahres ermittelt oder es könne ein prozentualer Anteil davon festgelegt werden, der dann billiger sei: "Das kann subventioniert und gedrückt werden, aber was darüber hinaus geht, dann eben nicht. So ein Modell wird es werden, damit es immer einen Anreiz gibt, weiter Gas zu sparen", sagte der Grünen-Politiker. Habeck rief die Verbraucherinnen und Verbraucher zudem erneut auf, Energie zu sparen: "Wir müssen wirklich sparen. Wir haben zwar volle Speicher, das ist gut, aber wir müssen die Gasverbräuche in Deutschland insgesamt um minus 20 Prozent runterbringen und da kann und sollte jeder seinen Anteil leisten."