
Haas-Teamchef Steiner: So lief die Mazepin-Trennung
RTL
Im RTL/ntv-Interview spricht Haas-Teamchef Günther Steiner über die Entscheidungen und erklärt, wie die Trennung ablief.
Hinter dem Formel-1-Rennstall Haas liegen turbulente Tage. Nach dem Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine trennte sich das Team vom russischen Hauptsponsor Uralkali und dem Piloten Nikita Mazepin. Im RTL/ntv-Interview spricht Haas-Teamchef Günther Steiner über die Entscheidungen und erklärt, wie die Trennung ablief und warum sie alternativlos war.
Die grauen Haare sind definitiv nicht weniger geworden, erklärt Günther Steiner gleich zu Beginn des Gesprächs. Dem Haas-Teamchef ist im Interview das Chaos der zurückliegenden Tage noch anzumerken.
"Die letzten zwei, drei Wochen waren ziemlich anstrengend und mühsam", sagt der Haas-Teamchef im RTL/ntv-Interview. Seinen Humor hat er bei all dem Trubel nicht verloren. "Das Schlimmste sollte durch sein. Es kann nur noch nach oben gehen. Wir sind immer für eine Überraschung gut, wenn Dramen anstehen."
Und Dramen gab es allein 2022 schon genug für Haas. Am vergangenen Wochenende zog das Team einen endgültigen Schlussstrich und trennte sich vom russischen Sponsor und Fahrer.
Diese Entscheidung sieht Steiner als absolut alternativlos an. Am Tag nach der russischen Invasion habe er mit Team-Eigentümer Gene Haas schon beim Frühstück sofort angefangen über die Folgen für das Team und die Zusammenarbeit nachzudenken. Für ihn war klar: "Da muss man Konsequenzen ziehen."
Die Konsequenzen folgten Tage später mit dem Doppel-Aus. Nikita Mazpin reagierte auf den Rauswurf unter der Woche mit einer Pressekonferenz aus Moskau mit einem Rundumschlag gegen Haas und Steiner. Ob er Mazepin als Opfer sehe und Mitleid habe, findet Steiner "schwierig zu sagen". Ihm tue es "immer leid, wenn man so etwas machen muss." Steiner weiter: "Die äußeren Umstände, die weder ich noch er ändern können, sind halt so. Damit muss man leben und weitermachen. Ich sehe das als Teil des Lebens."
Mazepin hatte sich bei seiner PK beschwert, dass er den Rauswurf erst zeitgleich mit der offiziellen Team-Mitteilung erfahren habe und sein Chef Steiner kein Gespräch mit dem Piloten geführt habe. Letzteres bestätigte der Südtiroler. "Ich habe das nur schriftlich gemacht. Nicht mit ihm gesprochen." Eine Reaktion Mazepins habe er persönlich nicht erhalten. Das Mazepin-Interview habe er nur kurz gesehen und eine Zusammenfassung gelesen.
Klar wird: Haas will das Thema abhaken, nach vorne schauen. Doch mit Ex-Sponsor Uralkali drohen noch rechtliche Probleme. In einem Statement forderte das Unternehmen Geld von Haas zurück und bezeichnete die Haas-Entscheidung als "unangemessen".