Haalands Kung-Fu-Traumtor trifft BVB ins Herz
n-tv
80 Minuten lang bietet der BVB den Superstars von Manchester City stark Paroli und führt sogar verdient. Doch dann dreht das bis dahin behäbige Team von Pep Guardiola in vier Minuten das Spiel. Natürlich setzt Erling Haaland den Schlusspunkt. Und was für ein verrückt-geniales Tor es ist.
Lange an der Kette, am Ende doch noch erbarmungslos: Das Tor-"Ungeheuer" Erling Haaland hat Borussia Dortmund beim schmerzhaften Champions-League-Wiedersehen um einen Bonuspunkt gebracht. Der BVB blockierte am zweiten Gruppenspieltag lange wirkungsvoll die Passmaschine von Manchester City - der einstige Publikumsliebling Haaland wurde beim 1:2 (0:0) aber letztlich zum Matchwinner des englischen Meisters. Der BVB-Auftritt gibt dennoch frischen Mut für das Bundesliga-Revierderby gegen Schalke 04 am Samstag.
Die Dortmunder hielten Haaland nach dessen Traumstart für City (zwölf Tore in acht Pflichtspielen) bis in die Schlussphase fast vollständig vom Ball fern. Manchester kam im Etihad Stadium selten dazu, sein Spiel geordnet aufzuziehen. Nach dem Dortmunder 1:0 durch Jude Bellingham (56.) schien sogar eine Sensation möglich, doch John Stones (80.) und Haaland (84.) mit einem artistischen Kung-Fu-Tor nach einem traumhaften Außenristpass von João Cancelo drehten das Spiel. Der England-Fluch der Borussen geht durch die achte Niederlage in Serie weiter.
Extrem kompaktes Auftreten, ein bisschen Matchglück und einen "Sahnetag" des Ersatztorhüters Alexander Meyer hatte Trainer Edin Terzic als Komponenten für einen erfolgreichen Abend genannt. Nach einer Schweigeminute zu Ehren der verstorbenen Queen Elizabeth gelang es dem BVB lange mit erstaunlich wenig Mühe, das sonst stets bestens geschmierte Gefüge der Citizens zu stoppen. Die Zutaten stimmten. Terzic setzte dafür auf mehr Physis: Er stellte Emre Can vor eine Vierer-Abwehrkette, in der überraschend Nico Schlotterbeck wegen Rückenschmerzen fehlte. Niklas Süle und Mats Hummels sollten sich Haaland entgegenstellen, das Zulaufen der Passwege und Attackieren der City-Schaltzentrale übernahmen eine Reihe weiter vorne Can, Bellingham und Salih Özcan.