Höchststrafe für den Mörder von Sarah Everard
Süddeutsche Zeitung
Der Polizist soll die Pandemie und seinen Dienstausweis benutzt haben, um die 33-Jährige in London zu entführen. Der Fall löste eine Debatte über Gewalt gegen Frauen aus.
Eine Frau ist verschwunden. Entführt, vergewaltigt und ermordet auf dem Weg nach Hause. Der geständige Täter ist ein Mann, dessen Beruf es ist, Menschen zu beschützen. Ein Polizist. Schnell wird im Fall Sarah Everard aus Trauer Wut. "Genug ist genug", sagen viele Frauen in Großbritannien, unter dem Hashtag "Reclaim These Streets" ("Holt euch die Straßen zurück") berichten sie in sozialen Netzwerken von ihren eigenen Ängsten und Erfahrungen auf dem Heimweg. Mitten in der Pandemie trauern sie öffentlich um die 33-jährige Marketingleiterin, sie fordern mehr Einsatz im Kampf gegen geschlechtsspezifische Gewalt, die britische Herzogin Kate solidarisiert sich, Politiker versprechen ein Umdenken.