Hälfte von Russlands Artilleriegranaten stammt aus Nordkorea
n-tv
Für seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine ist Russland auf enorme Mengen an Munition angewiesen. Einem Medienbericht zufolge stammt bereits die Hälfte der von Moskaus Truppen verschossenen Granaten nicht aus russischen Fabriken, sondern aus Nordkorea.
Die Hälfte aller von Russland in der Ukraine eingesetzten Artilleriemunition wird laut einem Medienbericht von Nordkorea geliefert. Wie die britische "Times" unter Berufung auf westliche Geheimdienste schreibt, liefert Pjöngjang jährlich etwa drei Millionen Granaten nach Moskau. Ein großer Teil davon sei vermutlich fehlerhaft. Dennoch würden die Granaten aufgrund ihrer schieren Anzahl eine entscheidende Rolle bei Russlands Vormarsch in der Ostukraine spielen, zuletzt bei der Einnahme der Stadt Wuhledar im Gebiet Donezk.
Da die russischen Munitionsvorräte aufgrund des umfangreichen Einsatzes in der Ukraine zur Neige gehen, habe sich Nordkorea als Russlands führender externer Waffenlieferant herauskristallisiert. Der Leiter des ukrainischen Militärgeheimdienstes HUR, Kyrylo Budanow, warnte bereits im September, dass die Lieferung nordkoreanischer Munition den Krieg zugunsten Russlands beeinflussen würde. "Unser größtes Problem unter all diesen Verbündeten Russlands ist Nordkorea. Denn mit der Menge an Militärgütern, die sie liefern, beeinflussen sie tatsächlich die Intensität der Kämpfe", so Budanow.
Im August berichtete die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap, dass Nordkorea im Gegenzug für Artilleriegranaten von Russland Technik erhalten habe, die Nordkorea beim Einsatz von Spionagesatelliten sowie Panzern und Flugzeugen helfen soll. Im Juni schlossen die beiden Länder ein militärisches Verteidigungsabkommen.