Gymnasium Ost in Frankfurt: Streit über Standort in Günthersburghöfen
Frankfurter Rundschau
Die einen sind dafür, die anderen dagegen: Soll das Gymnasium Ost in den Günthersburghöfen im Nordend gebaut werden?
Frankfurt – Für die CDU-Fraktion „verrennen sich die Grünen beim Baugebiet Günthersburghöfe im Nordend“, sagt der planungspolitischer Sprecher Albrecht Kochsiek. Erst hätten sie dort 1500 Wohnungen verhindert, „jetzt dringen sie auch noch darauf, dass dort nicht das dringend benötigte Gymnasium Ost gebaut wird“. Die planungspolitische Sprecherin der Grünen, Julia Frank, habe sich kürzlich dagegen ausgesprochen. Damit würden sich die Grünen der Initiative „Grüne Lunge“ anschließen, die sich im jüngsten Planungsausschuss gegen eine Schulbebauung gewendet hat. „Es wird Zeit, dass sich die Grünen von dem Wunschkonzert dieser Initiative klar distanzieren.“
Wegen des geplanten Wohngebiets Günthersburghöfe hatte es lange Proteste und Streit gegeben, am Ende kippten die Grünen das von ihnen selbst zuvor vorangetriebene Projekt. Der Koalitionsvertrag von Grünen, SPD, FDP und Volt sieht nun vor, dass nur noch auf versiegelten Flächen gebaut werden soll. Das vorgesehene Grundstück der ehemaligen Gärtnerei an der Dortelweiler Straße entspreche der Vereinbarung, teilte die FDP in der vergangenen Woche mit. An dem Standort solle festgehalten werden.
Die Initiative „Grüne Lunge“ forderte im Planungsausschuss, dass dort keine Schule entstehen solle. Weil dann noch mehr Menschen dort herumlaufen und die Biodiversität zerstören würden. Und die Grünen? „Wir haben nichts gegen ein Gymnasium an diesem Standort“, sagt die bildungs- und planungspolitische Sprecherin Frank im Gespräch mit der FR.
Auch bei den Grünen kann man sich eine Schule dort vorstellen. Aber: „Die gesamte Fläche muss neu geplant werden“, sagt Frank. Denn da nur noch auf versiegelten Flächen gebaut wird, wird das Baugebiet deutlich kleiner ausfallen. „Die Flächen müssen neu aufgeteilt werden und es ist nicht klar, ob auch eine Schule hingebaut werden kann“, sagt Frank. „Doch wenn es die Möglichkeit gibt, dann soll eine Schule dort hin.“ Denn eines sei klar: „Der Bedarf ist da.“
Das Gymnasium Ost wird es aber nicht sein, das in den Günthersburghöfen entsteht. Das Problem: die Zeit. „Es kann eine Weile dauern, bis die Planung neu steht“, sagt Frank. Zu lange für das Gymnasium Ost, das im Schulentwicklungsplan ursprünglich schon fürs Schuljahr 2020/2021 vorgesehen war. „Wir brauchen es jetzt“, sagt Frank. Auf neue Pläne für die Günthersburghöfe könne nicht gewartet werden. Und das Gymnasium müsse auch nicht an der Grenze Nordend-Bornheim liegen, sondern könne auch gut weiter im Osten der Stadt angesiedelt werden.