Gute Vorsätze!
Frankfurter Rundschau
„Der Markt regelt das“ - diese fehlleitende Deutung der liberalen Idee ist eine der größten Hürden, die wir auf dem Weg zu einem zukunftsfähigen Finanzsystem hinter uns lassen müssen.
Das Jahr 2022 wird entscheidend. Die Weichenstellungen der kommenden Monate werden maßgeblich dafür sein, ob uns der wirtschaftliche und gesellschaftliche Strukturwandel gelingt. Ein nachhaltiges Finanzsystem ist einer der zentralen Hebel, um diese Transformation gezielt und mit der notwendigen Geschwindigkeit zu gestalten. Um diesen Hebel zu nutzen, müssen Staat und Privatwirtschaft an einem Strang ziehen und wir alle müssen uns von bequemen Vorurteilen und überkommenen Glaubenssätzen verabschieden.
Der vornehmliche Zweck der Ökonomie muss es sein, uns Menschen und unserer Lebensgrundlage zu dienen. Und doch gehörte es lange, wenn auch nicht zum guten, dann doch zum etablierten Ton, ökologische und soziale Belange gegen wirtschaftliche Interessen auszuspielen. Damit muss nun endlich Schluss sein.
Das Ziel, unsere wirtschaftliche Wertschöpfung mit den Grenzen der Erde in Einklang zu bringen und sie konsequent in den Dienst von uns Menschen zu stellen, ist keine Ökodiktatur. Es ist letztlich der einzige Weg, um Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigungssicherheit zu garantieren und damit ein ökonomisch vernünftiges Kalkül.