Gunter Demnig verlegt 90.000sten Stolperstein
n-tv
Seit Mitte der 90er Jahre erinnern Stolpersteine an die Opfer des Nationalsozialismus. In der oberbayerischen Kleinstadt Penzberg verlegt der Künstler Gunter Demnig nun die 90.000ste seiner Messingplatten. Sie und weitere sollen an die Mordnacht von 1945 erinnern.
Zum Gedenken an die Penzberger Mordnacht hat der Künstler Gunter Demnig im Laufe dieses Mittwochs Stolpersteine für die Opfer der Nationalsozialisten verlegt. Darunter sei auch der 90.000sten Stolperstein seit Beginn der Aktion in den 1990er Jahren, sagte Demnig. Insgesamt 18 Messingplatten werden in der oberbayerischen Kleinstadt vor den einstigen Wohnungen der NS-Opfer verlegt.
In der Nacht vom 28. auf 29. April 1945 hatten Hitler-Anhänger 16 Menschen getötet, unter ihnen eine schwangere Frau - dieser wurde der 90.000sten Stolperstein zuerkannt. Zuvor hatte eine Gruppe um den vormaligen Bürgermeister Hans Rummer den von den Nazis eingesetzten Bürgermeister abgesetzt und versucht, eine friedliche Übergabe der Stadt an die US-Truppen zu erreichen.
Rummer und sieben Mitstreiter wurden von den Nazis erschossen. Weitere acht Menschen wurden danach in einer "Strafaktion" ermordet. Die Penzberger Mordnacht wurde als eines der grausamsten Verbrechen in der Endphase des untergehenden NS-Regimes bekannt.