Gruppenvergewaltigung von zwei Mädchen (10, 12) in Italien – Polizei meldet 9 Festnahmen
Frankfurter Rundschau
Zwei Mädchen wurden in der italienischen Problem-Stadt Caivano vergewaltigt. Das Entsetzen hallt noch immer nach. Die Opfer sind gerade mal zehn und zwölf Jahre alt.
Caivano – In der süditalienischen Stadt Caivano wurden zwei minderjährige Mädchen wohl von Jugendbanden vergewaltigt. Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni sprach von einer „unmenschlichen Tat“, die jetzt Konsequenzen hat – es gab neun Festnahmen.
Bei den Opfern der Gruppenvergewaltigung handelte es sich um zwei Mädchen im Alter von zehn und 12 Jahren. In Italien gilt die Region im neapolitanischen Vorort Caivano als eine Hochburg es organisierten Verbrechens. Unter den jetzt festgenommenen Personen sind sieben Minderjährige sowie zwei Erwachsene, das vermeldete die Staatsanwaltschaft von Neapel am Dienstag (26. September). Ihnen wird vorgeworfen, die zwei Mädchen vergewaltigt sowie die Tat mit ihren Handys gefilmt zu haben.
Wie es zu der Tat kommen konnte, rekonstruierten Ermittler in den Tagen nach dem Beginn der Ermittlungen. Demnach sollen die Jugendlichen die beiden Mädchen in ein verlassenes Sportzentrum in dem berüchtigten Viertel Parco Verde gelockt haben. Dort soll es dann zur Vergewaltigung gekommen sein, die die mutmaßlichen Täter filmten. Dabei wurde offenbar nicht nur ein Video aufgenommen: Laut mehrerer italienischen Medienberichte wurde die Gruppenvergewaltigung mit einem Live-Videoanruf verbreitet.
Wie weiter berichtet wird, soll es sich bei der Gruppenvergewaltigung Ende August nicht um die erste Straftat der mutmaßlichen Täter gehandelt haben. Bereits vorher wurden die beiden Mädchen offenbar von den Jugendlichen an anderen Orten missbraucht. Die Gemeinde Caivano mit knapp über 35.000 Einwohner gilt als sozialer Brennpunkt in Italien. In diesem Gebiet ist die in der Region Kampanien aktive Mafia-Organisation Camorra ansässig.
Die Rechtspolitikerin Giorgia Meloni kündigte ein hartes Vorgehen gegen die Täter an und setzte einen Sonderbeauftragten der Regierung ein, der sich um die Probleme in der Stadt kümmern soll. Meloni war nach der Gruppenvergewaltigung selbst in die Kritik geraten, als ihr Partner Andrea Giambruno in einer Talkshow sagte: „Wenn man tanzen geht, hat man jedes Recht, sich zu betrinken. Aber wenn man es vermeidet, sich zu betrinken und die Sinne zu verlieren, vermeidet man vielleicht auch, in gewisse Probleme zu geraten und einem Wolf zu begegnen.“