Grundsteuer steigt im Schnitt wie seit zehn Jahren nicht
n-tv
Einer Umfrage der DIHK zufolge schlagen viele Kommunen bei der Grundsteuer spürbar auf. Hauptgeschäftsführer Wansleben spricht von der größten durchschnittlichen Erhöhung seit zehn Jahren und warnt vor den Konsequenzen. Doch eine Trendwende ist nicht in Sicht.
Viele Kommunen haben laut einer Auswertung der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) in diesem Jahr die Hebesätze der Grundsteuer deutlich angehoben. Der durchschnittliche Hebesatz erhöhte sich auf 568 Prozent, das sind 14 Prozentpunkte mehr als 2023, wie die "Welt am Sonntag" aus der DIHK-Umfrage zitierte. "Das ist die größte Erhöhung des durchschnittlichen Hebesatzes seit zehn Jahren", sagte DIHK-Hauptgeschäftsführer Martin Wansleben der Zeitung.
Die DIHK untersuchte die Entwicklung der Hebesätze 2024 in allen bundesweit 711 Gemeinden mit mehr als 20.000 Einwohnern. 160 Kommunen setzten demnach den Hebesatz der Grundsteuer B (B steht für bebaute und unbebaute Grundstücke) nach oben, drei reduzierten ihn. Die Einnahmen aus der Grundsteuer - sie wird berechnet aus Grundsteuermessbetrag und Hebesatz - gehen an die Kommunen; laut Bundesfinanzministerium sind es mehr als 15 Milliarden Euro jährlich.
Aktuell wird in vielen Städten noch der neue Grundsteuermessbetrag ermittelt; laut einer Umfrage des Portals Finanztip werden die Bescheide in den meisten deutschen Großstädten erst im Januar oder später verschickt werden. Die Neuberechnung war wegen eines Urteils des Bundesverfassungsgerichts nötig geworden: Es hatte das bisherige Bewertungssystem 2018 für verfassungswidrig erklärt, weil gleichartige Grundstücke unterschiedlich behandelt würden.
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