Großer Zapfenstreich für Angela Merkel: Stolz und Ostalgie
DW
Die Bundeskanzlerin wurde mit einem "Großen Zapfenstreich" verabschiedet. Die Lieder, die sie sich zu diesem Anlass gewünscht hatte, zeugen von Humor - und von Freude über das, was sie erreicht hat.
Bundeskanzlerin Angela Merkel verabschiedet sich nach 16 Jahren in den Ruhestand. Obwohl sie noch bis zur Wahl ihres Nachfolgers kommissarisch im Amt bleibt, hat sie am Donnerstagabend (2.12.2021) ihren "Großen Zapfenstreich" bekommen - das höchste militärische Zeremoniell der Bundesrepublik, mit Fackelträgern, Soldaten im "Großen Dienstanzug mit Gefechtshelm", militärischen Kommandos und einer Choreografie, die einem Präzisionsuhrwerk gleicht.
Beim Großen Zapfenstreich ist es üblich, dass sich die zu verabschiedende Person die Lieder wünschen darf, die das Musikkorps der Bundeswehr dann spielen wird. Oft ist es für das Orchester eine Herausforderung: da müssen schnell Arrangements geschrieben - und das Ganze muss auch geprobt werden. Auch Angela Merkels Musikwünsche haben das Stabsmusikkorps herausgefordert - es wurde mit Bravour gemeistert - und haben dem einen oder anderen Deutschen sicher ein Lächeln ins Gesicht gezaubert. Denn neben dem ökumenischen Kirchenlied "Großer Gott, wir loben dich" wünschte sich die scheidende Bundeskanzlerin Hildegard Knefs "Für mich soll's rote Rosen regnen".
Da heißt es etwa in der ersten Strophe:
"Mit 16, sagte ich still Ich will, will alles oder nichts."
Und am Ende, nachdem sie so vieles in ihrem Leben erreicht hat - Angela Merkel war 16 Jahre lang die mächtigste Frau Deutschlands, die erste Frau im Bundeskanzleramt und hat in der ganzen Welt Respekt und Anerkennung erfahren - am Ende heißt es in dem Lied: