Großer Traditionsklub verliert Profilizenz nach 87 Jahren
n-tv
Auf Girondins Bordeaux warten schwere Zeiten. Der ehemalige Klub von Fußball-Superstar Zinédine Zidane und Ex-Weltmeister Didier Deschamps verliert seine Profilizenz. Ziel sei aber eine schnelle Rückkehr in den Profifußball. Bordeaux wurde letztmals 2009 Meister.
Nach 87 Jahren hat Frankreichs früherer Fußball-Meister Girondins Bordeaux seine Profilizenz aufgegeben. Den einschneidenden Schritt gab der frühere Klub des französischen Idols und Ex-Weltmeisters Zinedine Zidane Girondins Bordeaux am späten Donnerstagabend bekannt. 48 Stunden zuvor waren die 2021 wegen finanzieller Probleme aus der Ligue 1 ausgeschlossenen Südfranzosen zum zweiten Mal binnen drei Jahren aufgrund ihrer Überschuldung zum Zwangsabstieg aus der zweiten Liga in die drittklassige Nationalliga verurteilt worden.
Die Girondins gehören zu den bekanntesten und erfolgreichsten Vereinen in Frankreich. Neben den sechs Meistertiteln zwischen 1950 und 2009 gewann Bordeaux viermal den Pokal und erreichte 1996 das Finale des damaligen UEFA-Pokals (0:2 und 1:3 gegen Bayern München). Nicht nur Zidane, sondern auch Frankreichs heutiger Nationaltrainer und Ex-Weltmeister Didier Deschamps trug das Girondins-Trikot. Darüber hinaus verdienten auch die deutschen Nationalspieler Klaus Allofs, Dieter Müller und Manfred Kaltz in ihren Profizeiten ihr Geld in Bordeaux. Der deutsche Trainer Gernot Rohr verbrachte ebenfalls einen Teil seiner Laufbahn dort.
Vereinsbesitzer Gerard Lopez hatte in den vergangenen drei Jahren rund 60 Millionen Euro in den Klub investiert. Zuletzt aber verweigerte der Unternehmer weitere Geldspritzen. Mitte Juni waren nach einer wirtschaftlichen Prüfung der DNCG, die für die Überwachung der finanziellen Sorgfalt aller französischen Klubs zuständig ist, große finanzielle Probleme festgestellt und der Zwangsabstieg angeordnet worden.
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