Große Sorge um Waisenkinder in Mariupol
n-tv
19 Kinder und Jugendliche sitzen seit Kriegsbeginn in einer Lungenklinik in Mariupol fest. In einem eisigen Keller suchen sie Schutz vor russischen Raketen. Waschen können sie sich schon seit zwei Wochen nicht mehr, bald könnten ihnen auch die Lebensmittel ausgehen, fürchtet ein Augenzeuge, der auf ihr Schicksal aufmerksam macht.
Das Schicksal von 19 Kindern, die in der belagerten ukrainischen Stadt Mariupol seit Wochen in einem Sanatorium festsitzen, löst große Besorgnis aus. Die Kinder im Alter von vier bis 17 Jahren, die meisten von ihnen Waisen, seien in "großer Gefahr", sagte der Augenzeuge Alexej Woloschtschuk nach seiner Flucht aus der Hafenstadt der Nachrichtenagentur AFP.
Die Kinder waren vor dem russischen Einmarsch in die Ukraine in die auf Lungenkrankheiten spezialisierte Klinik gebracht worden. Wegen der Gefechte in der Stadt konnten sie von ihren Vormündern nicht mehr aus der Einrichtung geholt werden.
Woloschtschuk hatte nach eigenen Angaben in der Klinik, in der Verwandte von ihm arbeiteten, Schutz gesucht vor den russischen Angriffen. Inzwischen konnte er in die Stadt Saporischschja fliehen. Nach seinen Angaben leben die Kinder in einem kalten Keller und konnten sich seit mehr als zwei Wochen nicht mehr waschen. In der Nähe der Klinik seien Raketen eingeschlagen.
Eine 14-Jährige muss nach Angaben der Staatsanwaltschaft über Monate ein unvorstellbares Martyrium ertragen: Die Stiefmutter des Mädchens soll sie teils wochenlang in der Dusche eingesperrt und misshandelt haben - mit Wissen und Hilfe des Vaters und ihrer Tochter. In Neubrandenburg startet jetzt der Prozess.