
Große Pleiten nehmen stark zu
n-tv
Immer mehr deutsche Unternehmen mit einem Umsatz von über 50 Millionen Euro schlittern in die Insolvenz, allen voran in der Modeindustrie. Doch auch große Maschinenbauer kommen unter die Räder, fast genauso viele wie Krankenhäuser.
In der deutschen Wirtschaft kommt es nach einer Studie des Kreditversicherers Allianz Trade mehr und mehr zu großen Pleitefällen. "Die großen Insolvenzen sind in diesem Jahr zurückgekehrt und nehmen Kurs auf den Höchststand aus 2020", sagt der Allianz-Trade-Insolvenzexperte Maxime Lemerle. Besonders viele große Pleiten habe es im bisherigen Jahresverlauf im Modeeinzelhandel, bei Krankenhäusern und im Maschinenbau gegeben. Als Großinsolvenzen definiert Allianz Trade Pleiten von Unternehmen mit einem jährlichen Umsatz von mindestens 50 Millionen Euro.
Die Zahl der großen Pleiten in Deutschland nimmt der Studie zufolge mit bereits 45 Fällen in den ersten neun Monaten 2023 Kurs auf das Rekord-Niveau von 2020. Zum Vergleich: Im gleichen Zeitraum im Jahr 2022 seien es mit 26 großen Insolvenzen ein gutes Drittel weniger gewesen und 2021 habe es lediglich 17 solcher Pleitefälle gegeben. "2020 markierte den höchsten Stand der Insolvenzen seit 2016 mit damals 58 Großinsolvenzen im Gesamtjahr und 44 Fällen im Vergleichszeitraum in den ersten neuen Monaten."
Insgesamt zwölf große Textilunternehmen und Modeeinzelhändler seien bis September 2023 in die Insolvenz geschlittert, außerdem sechs Kliniken, so die Studie. "Das passt zu dem Lagebild des Deutschen Krankenhausinstituts (DKI), nach dem zwei Drittel der deutschen Kliniken ihre finanzielle Lage aktuell als schlecht oder sehr schlecht bezeichnen, bei den mittelgroßen Kliniken sind dies sogar noch mehr", schreiben die Insolvenzexperten von Allianz Trade. Im Maschinenbau mit fünf Fällen sowie in der Metall- (vier) und der Baubranche (drei) habe es ebenfalls einige große Pleiten gegeben.

Der Persil-Hersteller Persil ist etwas schwächer ins Jahr gestartet. Zu groß sind die Unsicherheiten, vor allem durch US-Präsident Trump. Das drückt die Stimmung der Verbraucher. Großes Thema beim Dax-Konzern ist darüber hinaus die eigene Aufstellung. Konkret soll die Integration etwaiger Zukäufe vorbereitet werden.