Große Empörung nach "Wolfsgruß" bei Türkei-Spiel
n-tv
Mit einem rechtsextremen Gruß bejubelt der türkische Nationalspieler Demiral den Sieg gegen Österreich. Die Empörung ist groß, die UEFA leitet Ermittlungen gegen den Spieler ein - ihm droht eine Sperre. Die Verlierer sind in dem Fall allerdings auch die Politik und die türkischen Fans.
Bundesinnenministerin Nancy Faeser ist empört vom türkischen Fußball-Nationalspieler Merih Demiral, der während des EM-Achtelfinales den sogenannten Wolfsgruß zeigte. Mit der Erkennungsgeste der "Grauen Wölfe", einer der größten rechtsextremen Gruppen in Deutschland, hatte Demiral am Dienstagabend sein zweites Tor gegen Österreich (2:1) gefeiert. "Die Symbole türkischer Rechtsextremisten haben in unseren Stadien nichts zu suchen. Die Fußball-Europameisterschaft als Plattform für Rassismus zu nutzen, ist völlig inakzeptabel", teilte die SPD-Politikerin mit.
Faeser forderte in einem Beitrag auf der Plattform X die Europäische Fußball-Union zu einer Reaktion auf - die UEFA selbst kündigte am Morgen an, den Fall zu untersuchen. Die Innenministerin schrieb weiter: "Unsere Sicherheitsbehörden haben türkische Rechtsextremisten in Deutschland fest im Blick. Die "Grauen Wölfe" stehen unter der Beobachtung des Bundesamts für Verfassungsschutz."
Die Deutsch-Israelische Gesellschaft kritisierte dagegen die politische Zögerlichkeit. "Es wird Zeit, endlich die Grauen Wölfe und den Wolfsgruß zu verbieten. Wir haben kein Erkenntnis-, sondern ein Vollzugsdefizit", schreibt der Verein in einer Mitteilung. Schon 2020 habe der Deutsche Bundestag ein Verbot gefordert. Jetzt müsse die Prüfung endlich zu einem Ergebnis führen. "Die Grauen Wölfe sind eine Gefahr für Armenier, Griechen, Juden und Kurden. Die ideellen Überlegenheitsvorstellungen dieser faschistischen Nationalisten gefährden die öffentliche Sicherheit."