Große Brüste sollen dem Schach Geld bringen
n-tv
Im Schachsport gibt es für Frauen deutlich weniger Geld als für Männer. Der Weltverband schließt nun einen Sponsorendeal, um die Spielerinnen zu fördern. Doch dafür hagelt es Kritik. Denn der Sponsor ist ein Hersteller von Implantaten für Brustvergrößerungen. Viele Frauen fühlen sich stigmatisiert.
Im Schachsport geht es um Millionen. Zumindest, wenn die Superstars spielen. Der Norweger Magnus Carlsen etwa, oder die US-Amerikaner Fabiano Caruana und Hikaru Nakamura. Doch das Geld ist im Schach sehr ungleich verteilt. Leidtragende sind vor allem die Frauen. Die Sportart tut sich schwer damit, Spielerinnen anzulocken. Umso willkommener sollte der größte Sponsoringdeal aller Zeiten für das Frauen-Schach sein. Stattdessen prasselt Kritik auf den Weltverband Fide ein.
Fide kündigte zu Beginn der Woche an, dass der Vertrag bis zum kommenden Jahr laufe. Bis 2022 also, dem Jahr, das zum "Jahr der Frauen im Schach" erklärt wurde, wie die Fide mit Stolz erklärte. Doch Spielerinnen bezeichneten den Deal als "ekelhaft" und "frauenfeindlich". Weil der Sponsor ausgerechnet die Firma Motiva ist, ein Hersteller für Brustimplantate. Ein Fakt, den der Weltverband in seiner Bekanntgabe geflissentlich umgeht. Man freue sich, eine Partnerschaft mit dem "weltweit tätigen Medizintechnikunternehmen, das sich für die Verbesserung der Gesundheit und des Wohlbefindens von Frauen einsetzt", bekannt zu geben.