Großbritannien und Irland dringen auf Kompromiss in Nordirland
Die Welt
Die Sinn-Féin-Partei hat die Wahl in Nordirland gewonnen. Offen ist aber, ob es ihr gelingt, eine funktionsfähige Regierung auf die Beine zu stellen. Der für Nordirland zuständige Minister der britischen Regierung kündigte an, am Montag mit Parteivertretern zu sprechen.
Nach dem Wahlsieg der irisch-republikanischen Sinn-Féin-Partei in Nordirland die Parteien zur Zusammenarbeit aufgerufen. Alle müssten sich an die Prinzipien des Karfreitagsabkommens von 1998 halten, das in den vergangenen fast 25 Jahren Frieden und fortschritt gesichert habe, sagte der irische Ministerpräsident Michéal Martin. „Eine neue Regierung mit geteilter Macht ist entscheidend für Fortschritt und Wohlstand für alle in Nordirland“, sagte er.
Sinn Féin hat 27 der 90 Sitze in der Regionalversammlung gewonnen und liegt damit erstmals vor der probritischen DUP mit 25 Sitzen. Nach dem Karfreitagsabkommen, das den jahrzehntelangen Konflikt zwischen irischen Nationalisten und britischen Unionisten in Nordirland beendete, steht der stärksten Partei das Amt der Regierungschefin zu. Offen war allerdings, ob es Sinn Féins Vizepräsidentin Michelle O‘Neill gelingt, eine funktionsfähige Regierung auf die Beine zu stellen.