Griechenland zeigt Frankreich, wie es geht
n-tv
Ausgerechnet am Tag nach dem Zusammenbruch der Barnier-Regierung überhäuft die OECD Griechenland mit Lob. Denn aus dem einstigen Schuldensünder ist ein Musterschüler der Ausgabendisziplin geworden. Während Paris immer tiefer im Haushaltschaos versinkt, geht es in Athen steil bergauf.
Der Kontrast könnte größer nicht sein: Zum ersten Mal seit mehr als 50 Jahren jagt die Opposition in Paris die Regierung von Premierminister Michel Barnier per Misstrauensvotum aus dem Amt. In der zweitgrößten Euro-Nation Frankreich herrscht nun auf absehbare Zeit Stillstand. Bis zum Sommer kann keine neue Nationalversammlung gewählt werden. Die drei großen parlamentarischen Blöcke - das Linksbündnis Nouveau Front Populaire, Emmanuel Macrons Mitte-Parteien und das rechtsextreme Rassemblement National von Marine Le Pen - blockieren sich gegenseitig.
Ein neuer Haushalt, geschweige denn eine Mehrheit für eine Spar- und Wachstumsstrategie, die das Land aus seinem Schlamassel führen könnte, ist nicht in Sicht. Es ist eine Polit-Krise, wie man sie bislang eigentlich nur aus südeuropäischen Schuldenstaaten auf dem Höhepunkt der Euro-Krise kennt.
Doch am einstigen Knackpunkt der Währungsunion zeigt sich inzwischen genau das umgedrehte Bild. Griechenland ist nach Jahren der mühsamen Haushaltskonsolidierung wieder auf dem aufsteigenden Ast. Die finanzielle Dynamik beider Länder ist diametral entgegengesetzt: Während Frankreich immer tiefer in Defiziten versinkt, fährt Griechenland Überschüsse ein und baut Schulden ab. Alle Indikatoren zeigen auf dem Peloponnes steil nach oben. In vielerlei Hinsicht macht Athen der Regierung in Paris gerade vor, was ihr noch bevorsteht.
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