Griechenland: Mindestens 30 Tote bei Bootsunglücken in der Ägäis
Frankfurter Rundschau
Vor Weihnachten sterben mindestens 30 Migrant:innen bei Unglücken in der Ägäis. Deutschland ist das Hauptziel der Asylbewerber:innen.
Paros/Griechenland - Vor Weihnachten sind mindestens 30 Menschen bei Bootsunglücken in der Ägäis ums Leben gekommen. So teilte am Samstag (25.12.2021) die griechische Küstenwache mit, dass ein Boot in der Nähe der Insel Paros sank. Mindestens 16 Menschen starben. 57 Menschen konnten jedoch gerettet werden. Zunächst war von drei Toten die Rede gewesen.
Die Regierung machte die Türkei und skrupellose Schleuser dafür verantwortlich. „Schleuserbanden setzen ihre verbrecherische Aktivität ungehindert fort. Sie sind Mörder“, sagte Schifffahrtsminister Giannis Plakiotakis im griechischen Fernsehen. Die Türkei stoppe das Auslaufen solcher Boote nicht. Die Schleuser setzten morsche Kähne ein, die keine Rettungsausrüstung an Bord hätten und äußerst gefährlich seien, so der Minister. In der Nacht zum Samstag bargen Fischer und die Küstenwache nach dem Kentern eines Geflüchtetenbootes vor der Insel Paros 16 Leichen.
Bei einem anderen Unglück, nordwestlich von Kreta, kamen am Donnerstagabend (23.12.2021) elf Menschen ums Leben. Behörden zufolge konnten 90 Menschen in Sicherheit gebracht werden, die sich auf eine Felseninsel retteten. 27 Kinder und 11 Frauen seien unter den Geretteten, so Spiegel Online. In der Nähe der griechischen Insel Folegandros sank bereits am Mittwoch (22.12.2021) ein Geflüchtetenboot. Mindestens drei Menschen ertranken. Die Zahl der Todesopfer könnte noch viel größer sein, denn viele weitere Menschen gelten offiziell noch als vermisst. Zwischen 32 und 50 Menschen waren an Bord gewesen, berichteten Überlebende des Unglücks.