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Grabungen vor Naumburger Dom: Rückschlag durch Vandalismus
n-tv
Vandalismus auf einer archäologischen Grabstätte am Naumburger Dom. Die Ermittlungen laufen noch, die Tat von Unbekannten könnte ein schwerer Verlust für die Wissenschaft sein. Archäologen suchen nach baulichen Spuren des mittelalterlichen Gotteshauses.
Naumburg (dpa/sa) - Die archäologische Suche nach der Nordklausur auf dem Naumburger Domplatz hat durch Vandalismus einen Rückschlag erlitten. Nach Angaben der Polizei haben in der Nacht zum Freitag Unbekannte die Umzäunung überwunden und in zwei offenen Grabstätten mehrere Skelette zerstört. Aus ermittlungstaktischen Gründen gebe es derzeit keine weiteren Informationen. Die Grabung läuft seit dem 23. Mai. "Bislang wurden zwanzig Gräber und verschiedene meterlange Mauerreste freigelegt", sagte Grabungsleiter und Archäologe Holger Rode vom Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt.
Als Klausur (lat. Verschluss) wird der abgegrenzte Bereich für Mitglieder eines Ordens bezeichnet. Er dient der Gemeinschaft als Ort der Zurückgezogenheit. Nur wenige Außenstehende, wie Ärzte oder Handwerker, dürfen diesen Bereich zeitweilig betreten.
"Im Mittelalter wurden Gebäudeteile am Dom abgerissen und das Areal als Friedhof genutzt", sagte der Archäologe. "Freigelegt wurden die sterblichen Überreste von Frauen, Männern und Kindern. Das war also kein spezieller Begräbnisort für Geistliche."