
Grünes Licht für zwei Coronavirus-Medikamente
DW
Die EU-Arzneimittelbehörde EMA hat den Weg für die Zulassung von zwei weiteren Medikamenten zur Behandlung von COVID-19 freigemacht. Mit Xevudy und Kineret könnten Patienten gut behandelt werden, teilte die EMA mit.
Die Behörde mit Sitz in Amsterdam empfahl die Anwendung des Medikaments Xevudy der Unternehmen GlaxoSmithKline (GSK) und Vir Biotechnology sowie des Immunsuppressivums Kineret der schwedischen Firma Orphan Biovitrum. Die EU-Kommission muss der Zulassung der beiden Arzneimittel zwar noch zustimmen, das gilt aber als Formsache. Mit diesen beiden Präparaten sind dann insgesamt fünf Medikamente zur Behandlung von COVID-19-Patienten in der EU zugelassen.
Das Anti-Corona-Medikament Sotrovimab wurde im September 2021 in Japan unter dem Namen Xevudy zugelassen. Es handelt sich um einen monoklonalen Antikörper. Xevudy sei für "die Behandlung von COVID-19 bei Erwachsenen und Jugendlichen bestimmt, die keinen zusätzlichen Sauerstoff benötigen und die ein erhöhtes Risiko für schwere Krankheitsverläufe haben", teilte die EMA mit.
Eine Studie habe ergeben, dass mit dem Medikament von GSK das Risiko einer Krankenhauseinlieferung oder eines tödlichen Verlaufs bei Patienten mit mindestens einer Vorerkrankung "deutlich reduziert" werde. Laborstudien deuten darauf hin, dass Xevudy auch gegen die Omikron-Variante des Coronavirus wirksam ist. Die EMA-Experten hatten sich zuvor bereits positiv über das Mittel geäußert, so dass es schon in einigen EU-Mitgliedsstaaten verschrieben wird.
Kineret ist in der EU bereits für die Behandlung verschiedener entzündlicher Erkrankungen zugelassen. Nun empfahl die EMA es auch für die Anwendung bei erwachsenen COVID-19-Patienten, die zusätzlichen Sauerstoff benötigen und bei denen das Risiko einer schweren Ateminsuffizienz besteht. Kineret könne "die Schädigung der unteren Atemwege verringern und die Entwicklung einer schweren Ateminsuffizienz verhindern", erklärte die Behörde.
Die EU-Kommissarin für Gesundheit, Stella Kyriakides, begrüßte die Empfehlung der EMA. Damit stehe nun eine breitere Palette von Medikamenten zur Verfügung. In den nächsten Monaten würden weitere folgen.