
Grünes Gewölbe: Ministerin informiert über Konsequenzen
n-tv
Der Juwelenraub von Dresden hat 2019 international für Schlagzeilen gesorgt. Angeblich sollte die Schatzkammer Grünes Gewölbe wie Fort Knox gesichert sein. Jetzt wird sie im Landtag mit einem löchrigen Sarkophag verglichen.
Dresden (dpa/sn) - Die Linken haben der sächsischen Regierung und den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD) im Zusammenhang mit dem Juwelendiebstahl aus dem Grünen Gewölbe kollektives Versagen vorgeworfen. "Dieses Versagen ist seitdem auf politischer Ebene totgeschwiegen worden, während die juristische Aufarbeitung in Form des Strafprozesses läuft", sagte Fraktionschef Rico Gebhardt am Freitag im Landtag. Bisher habe niemand eine politische Verantwortung übernommen. Der Fall sei eine "beispiellose sächsische Blamage".
"Der schwarze Peter wandert hin und her und es wird gemauert, was das Zeug hält." Niemand sei bislang auf die Idee gekommen, den Landtag umfassend zu informieren. "Alles muss man Ihnen aus der Nase ziehen (...) Wir erleben bis heute eine beispiellose Verantwortungsflucht", betonte Gebhardt, der zu dem Thema schon 21 Kleine Anfragen stellte. Augenfällig sei, "dass schwerwiegende Versäumnisse den Einbruch mindestens begünstigt haben."
"Wer war verantwortlich, und vor allem: Wer stellt sich seiner Verantwortung", fragte Gebhardt in die Runde der Abgeordneten und stellte namentlich SKD-Generaldirektorin Marion Ackermann in Frage. Er verglich die Sicherheit im Grünen Gewölbe mit dem alten "Sarkophag um die Kraftwerksruine in Tschernobyl": "Der hatte Löcher so groß wie Autos. Und die Verantwortlichen wussten es."

Sie hatten sich doch längst verabschiedet, nun sind sie wieder da: Der ganze alte Bundestag kommt in Berlin zusammen, um über die Schuldenpläne von Union und SPD zu diskutieren. Im Zentrum des Geschehens: die Grünen. Um deren Zustimmung werben die kommenden Regierungsparteien. Doch die zieren sich genüsslich.