Grüner Stahl aus Schweden
Frankfurter Rundschau
Erstmals liefert ein schwedischer Herstellers klimafreundlichen Stahl aus, der mit Öko-Wasserstoff produziert wird. Auch die deutsche Industrie arbeitet an der Umstellung.
Eine Weltpremiere: Der schwedische Stahlerzeuger SSAB hat den ersten klimafreundlichen Stahl hergestellt und ausgeliefert. Dafür wurde in dem Prozess „zu hundert Prozent Wasserstoff anstelle von Kohle und Koks“ eingesetzt, wie das Unternehmen mitteilte. Die Testlieferung an den Autobauer Volvo sei ein wichtiger Schritt, um einer vollständige Wertschöpfungskette für „fossilfreien“ Stahl aufzubauen, meldet der Hersteller. Hinter dem Projekt steckt das Konsortium „Hybrit“, dem drei Unternehmen angehören. SSAB hat zusammen mit dem Stromkonzern Vattenfall und dem Bergbaukonzern LKAB, die beide dem schwedischen Staat gehören, vor einem Jahr in Lappland am Standort Oxelösund eine Pilotanlage für den klimafreundlichen Stahl eingeweiht. Vattenfall liefert dabei den Ökostrom, mit dem grüner Wasserstoff hergestellt wird, LKAB fördert in der Nähe Eisenerz. Das Konsortium plant, den Klimastahl ab 2026 im industriellen Maßstab herzustellen und bis 2030 eine Kapazität von 2,7 Millionen Tonnen Stahl-Rohstoff (so genannter Eisenschwamm) zu erreichen. Die drei Unternehmen haben 2016 die neuartige Technologie der Eisenherstellung mit Wasserstoff (Hydrogen Breakthrough Ironmaking Technology, kurz: Hybrit) entwickelt. Im Juni dieses Jahres konnten sie den ersten mit Wasserstoff reduzierten Eisenschwamm präsentieren. Daraus wurde jetzt der erste Klimastahl hergestellt. Die Stahlerzeugung ist weltweit für rund ein Viertel der CO2-Emissionen im Industriesektor und etwa acht Prozent der Gesamtemissionen verantwortlich.More Related News