"Grüner Red Bull": Schwere Vorwürfe gegen Aston Martin!
RTL
Das Update-Paket des AMR22 lässt den einen oder anderen Konkurrenten die Nase rümpfen. Der „neue“ Aston Martin weist doch erhebliche Parallelen zum Red Bull auf
Dass Aston Martin mit einem runderneuerten Boliden in Barcelona (Sonntag, ab 15 Uhr im Live-Ticker bei RTL.de) an den Start gehen wird, war ein offenes Geheimnis. Doch das Update-Paket des AMR22 lässt den einen oder anderen Konkurrenten die Nase rümpfen. Der "neue" Aston Martin weist plötzlich erhebliche Parallelen zum Red Bull auf. Besonders die Luftschlitze an den Sidepods kommen einem bekannt vor. Und auch wenn Aston Martin und die FIA keine Regelverletzung erkennen können, ein fader Beigeschmack bleibt doch. Und bei Red Bull ist man stocksauer.
Im Fahrerlager spottet man bereits hinter vorgehaltener Hand über die "grünen Red Bull". Der AMR22 kommt in einem völlig neue Gewand daher: Seitenkästen, Leitbleche, Unterboden, die Ingenieure ließen kaum ein Karbonteil auf dem anderen. Und bei der Grundrenovierung hatte das Team offensichtlich ein Konkurrenzmodell vor Augen: den RB18 von Max Verstappen und Sergio Perez.
Wegen der auffälligen Parallelen rückten am Dienstag und Mittwoch Prüfer der FIA an. Untersucht wurde, ob sich die Anpassungen im rechtlichen Rahmen bewegen. Oder ob – salopp gesagt – Aston Martin schummelt. Mittlerweile gab es vom Weltverband grünes Licht.
Dass Aston Martin dem Weltmeisterteam nacheifert, ist kein Zufall. Sieben Ingenieure von Red Bull stehen mittlerweile beim Team von Sebastian Vettel unter Vertrag, darunter RB-Ex-Aero-Dynamikchef Dan Fallows, der im April seine Arbeit aufnehmen durfte.
Aston Martin weist jedwede Schummelvorwürfe zurück. Die Pläne für dieses Update liegen nach Angaben des Rennstalls seit Monaten in der Schublade. "Hätten wir das Programm erst nach dem ersten Rennen gestartet, wären wir nie in der Lage gewesen, bis Barcelona zwei B-Versionen auf die Räder zu stellen", zitiert "auto, motor und sport" einen Ingenieur. Die Arbeiten an diesem Boliden hätten bereits in vergangenen November begonnen. "Wir haben früh, vor Monaten verschiedene Richtungen festgelegt. Lange bevor wir andere Autos kannten. Wir haben unser Auto nun weiterentwickelt", betonte Teamchef Mike Krack.
Davon ist offensichtlich auch die FIA überzeugt. "Wir konnten der FIA CAD-Daten und Fotos von unserem Windkanal-Modell im vergangenen Herbst zeigen und beweisen, dass wir nichts kopiert haben", teilte der Rennstall mit.
Ein kleines Geschmäckle bleibt dann doch. Vielleicht auch mehr als ein kleines. Und für Red Bull ist das Thema längst nicht erledigt. "Man muss erklären, wie es zu dieser Kopie gekommen ist. Wir werden einige Fakten prüfen. Es gibt Hinweise, dass Daten runtergeladen wurden", sagte Red-Bull-Motorsportberater Helmut Marko mit Blick auf den Personalwechsel Richtung Red Bull. Das letzte Wort ist hier längst nicht gesprochen. (tme)