Grüne und CDU einigen sich auf neues Klimaschutzgesetz
n-tv
Jetzt wird's ernst: Schon in sieben Jahren soll der Ausstoß von klimaschädlichem Kohlendioxid im Südwesten gegenüber dem Jahr 1990 um fast zwei Drittel gesenkt werden. Die Koalition einigt sich nach viel Knatsch auf den Weg dahin - aber der dürfte steinig werden.
Stuttgart (dpa/lsw) - Nach langem Hin und Her haben sich die Spitzen der grün-schwarzen Koalition auf den Entwurf für das neue Klimaschutzgesetz geeinigt. Die CDU-Fraktion habe dem Papier am Mittwoch bei ihrer Klausur in Freudenstadt bereits einstimmig zugestimmt, sagte ein Sprecher der Deutschen Presse-Agentur auf Anfrage. Die Grünen-Fraktion wollte sich an diesem Donnerstag bei ihrer Klausurtagung in Berlin mit dem Kompromiss beschäftigen. Ein Fraktionsprecher sagte dazu: "Wir machen an das Klimaschutzgesetz einen Haken dran."
Mit der Novelle will Baden-Württemberg das erste Bundesland sein, dass konkrete Ziele für die Einsparung von Treibhausgasen für die unterschiedlichen Bereiche gesetzlich verankert. Nach einem Gutachten im Auftrag des Umweltministeriums muss etwa die Landwirtschaft den Ausstoß bis 2030 um 39 Prozent gegenüber 1990 senken - die Energiewirtschaft um 75 Prozent, die Industrie um 62 Prozent, der Verkehr um 55 Prozent und der Gebäudesektor um 49 Prozent.
Der CDU-Umweltpolitiker Raimund Haser sagte der dpa, es sei ein "tragbarer Kompromiss" nach intensiven Wochen der Verhandlungen. Er ergänzte: "Die jetzige Weiterentwicklung stärkt und konkretisiert die Klimaziele, ohne Private und Unternehmen angesichts der ohnehin großen Herausforderungen zu überfordern. Wir verpflichten nicht, wir nehmen uns selbst in die Pflicht und gehen endlich auch technisch neue Wege." Über Details des Kompromisses wollte er zunächst noch nichts sagen.