
Grüne sehen Parteienzwist als Grund für AfD-Wahlsieg
n-tv
Dresden (dpa/sn) - Die sächsischen Grünen sehen im Parteienzwist einen Grund für den Sieg der AfD bei der Landratswahl in Sonneberg in Thüringen. "Leider haben zuletzt nicht alle demokratischen Parteien zu einem fruchtbaren politischen Streit beigetragen. Stattdessen wurde das gesellschaftliche Klima mit Fingerzeigen und Schuldzuschreibungen mehr und mehr vergiftet", erklärte die Vorsitzende Marie Müser am Montag in Dresden. Dies stärke am Ende nur die Feinde der Demokratie. Konkret sprach sie keine Partei an.
Christin Furtenbacher - gleichfalls Parteichefin der Grünen in Sachsen - forderte Demokratinnen und Demokraten auf, zur Befriedung des gesellschaftlichen Klimas beizutragen, statt selber zu spalten. "Wer bislang immer noch glaubte, man könne die AfD durch ein Kopieren von deren populistische Parolen und Hetzereien schlagen, sollte spätestens jetzt erkennen, dass diese Strategie nach hinten losgeht." Es wäre falsch, sich nun an den Wählerinnen und Wählern in Sonneberg abzuarbeiten. "Heute ist es wichtiger denn je, Politik ehrlich zu erklären, anstatt einfache Lösungen zu propagieren."
AfD-Kandidat Robert Sesselmann hatte am Sonntag die Landratswahl im Kreis Sonneberg mit 52,8 Prozent gegen seinen CDU-Konkurrenten Jürgen Köpper gewonnen, der nur auf 47,2 Prozent kam. Es ist das erste kommunale Spitzenamt für die Rechtspartei bundesweit. Bundesweit liegt die AfD in Umfragen derzeit bei 18 bis 20 Prozent, in den fünf östlichen Bundesländern erzielt sie noch deutlich höhere Werte.

Sie hatten sich doch längst verabschiedet, nun sind sie wieder da: Der ganze alte Bundestag kommt in Berlin zusammen, um über die Schuldenpläne von Union und SPD zu diskutieren. Im Zentrum des Geschehens: die Grünen. Um deren Zustimmung werben die kommenden Regierungsparteien. Doch die zieren sich genüsslich.