
Grüne fordern mehr Solaranlagen auf Denkmalschutz-Häusern
n-tv
Die Ampel-Koalition hat per Gesetz die Genehmigung von Solaranlagen auf Dächern denkmalgeschützter Häuser erleichtert. Behörden haben aber noch Ermessensspielraum. Die Grünen wünschen sich daher mehr Klarheit.
Erfurt (dpa/th) - Häuser unter Denkmalschutz sollten nach Ansicht der Thüringer Grünen-Fraktion einfacher mit Photovoltaikanlagen ausgestattet werden können. "Wir sind der Meinung, es muss klar sein, dass Denkmalschutz kein KO-Kriterium sein darf. Erneuerbare sind dringend auszubauen und brauchen ein stärkeres Gewicht", sagte die Grünen-Umweltpolitikerin Laura Wahl der Deutschen Presse-Agentur in Erfurt. Vorbild könne Hessen sein, wo schon seit Längerem eine Richtlinie regele, dass in der Abwägung dem Klimaschutz ein besonderes Gewicht zukomme.
Hessen hatte bereits im Herbst angekündigt, den Bau von Photovoltaikanlagen auf Dächern denkmalgeschützter Gebäude stärker zu forcieren. Eine entsprechende Richtlinie regelt in Thüringens Nachbarland, dass Solaranlagen auf oder an denkmalgeschützten Gebäuden in der Regel zu genehmigen sind. Nur bei einer erheblichen Beeinträchtigung des denkmalgeschützten Gebäudes kommt demnach die Ablehnung einer Solaranlage überhaupt in Betracht.
Wahl sagte, daran könne sich Thüringen orientieren, um einen Handlungsleitfaden für die Denkmalschutzbehörden zu erstellen. "Uns erreichen seit einiger Zeit Anfragen von Bürgern, die sich gern eine Solar-Anlage auf ihr Dach bauen wollen und das nicht genehmigt bekommen", sagte Wahl.