
Gorillas tritt auf die Kostenbremse
n-tv
Erst ging es um Expansion. Nun aber setzt sich Gorillas ein anderes Ziel: schwarze Zahlen. Das Lebensmittel-Start-up entlässt dazu die Hälfte der Angestellten der Verwaltung. Der Grund: "Niemand will im Moment Unsicherheit", sagt Unternehmenschef Sümer.
Der Lebensmittel-Schnelllieferdienst Gorillas zieht wegen explodierender Kosten die Reißleine und entlässt 300 Beschäftigte in der Verwaltung und damit die Hälfte der dort tätigen Mitarbeiter. Zudem würden alle strategischen Optionen für das Geschäft in Italien, Spanien, Dänemark und Belgien geprüft, gab das erst vor zwei Jahren gegründete Berliner Startup bekannt.
Was genau das heißt, ließ Firmenchef Kagan Sümer im Gespräch mit Reuters offen. "Seit Oktober haben wir unser Geschäft verdreifacht und die Effizienz verneunfacht. Aber mit Blick auf die Kapitalmärkte im Moment müssen wir weitere Schritte unternehmen, um den Weg zur Profitabilität zu beschreiten", sagte Sümer. Inzwischen steht für ihn nicht mehr rasantes Wachstum an erster Stelle, sondern die Vorgabe, in die schwarzen Zahlen zu kommen: "Das ist der nächste Meilenstein. Wenn wir an die Börse gehen, wollen wir das als profitables Unternehmen tun."
Im Oktober hatte Gorillas bei einer Finanzierungsrunde rund 860 Millionen Euro bei Investoren eingesammelt und war dabei mit 2,5 Milliarden Euro bewertet worden - ähnlich hoch wie der ebenfalls aus Berlin stammende Konkurrent Flink, aber deutlich weniger als Getir aus der Türkei. Damals kam auch der weltweit tätige Essenslieferdienst Delivery Hero als Investor mit einer Kapitalspritze von 200 Millionen Euro an Bord.

Der Persil-Hersteller Persil ist etwas schwächer ins Jahr gestartet. Zu groß sind die Unsicherheiten, vor allem durch US-Präsident Trump. Das drückt die Stimmung der Verbraucher. Großes Thema beim Dax-Konzern ist darüber hinaus die eigene Aufstellung. Konkret soll die Integration etwaiger Zukäufe vorbereitet werden.