
Goldfavorit kassiert größtmögliche Niederlage
n-tv
Als weltbester Speerwerfer reist Johannes Vetter zu den Olympischen Spielen. Doch im Finale gelingt dem Deutschen nichts, die vermeintlich sichere Goldmedaille muss der 28-Jährige abschreiben. Sein Scheitern erklärt er anschaulich - und damit auch das Problem, das er nun lösen muss.
Nur ein einziger gültiger Versuch, 14 Meter kürzer als die eigene Weltjahresbestleistung. Die erste Niederlage nach 19 Siegen in Folge. Johannes Vetter erlebt im olympischen Finale die vielleicht bitterste Niederlage dieser olympischen Leichtathletik-Wettbewerbe, als er schon nach dem Vorkampf aus dem Innenraum geführt wird. Nur die besten Acht dürfen den Speer noch drei weitere Male in den Abendhimmel von Tokio feuern, für Vetter auf Platz neun heißt es stattdessen: umziehen, Tasche packen und ab zum Interview. Um zu erklären, wieso die beeindruckende Dominanz der jüngeren Vergangenheit ausgerechnet an diesem Abend in Japan ihr Ende findet. Erklären ist dabei das entscheidende Wort. Denn dass etwas nicht stimmt, das ist offensichtlich. Nach dem zweiten Versuch sitzt Vetter am Boden, das Gesicht schmerzverzerrt. Der 28-Jährige greift sich an den linken Knöchel, der beim Abwurf rund eine Tonne an Gewicht aushalten muss. Niemand bringt derzeit so viel Druck auf das Stemmbein wie Vetter, mit 97,76 Meter die Nummer zwei der ewigen Bestenliste. Doch die Anlaufbahn von Tokio, sie macht es dem deutschen Meister unmöglich, diesem Druck standzuhalten. In der Verlangsamung ist deutlich zu erkennen, wie Vetters linker Fuß nicht wie sonst fest aufsetzt, sondern trotz der Spikes unter dem Schuh über die Bahn rutscht. Die Kraftübertragung auf den Speer ist zum Scheitern verurteilt, der landet nach miserablen 82,52 Meter.
Im Skandal um manipulierte Anzüge bei der Nordisch-WM sind fünf Mitglieder des norwegischen Teams vom Weltverband Fis vorläufig gesperrt worden. Darunter sind die Top-Athleten Marius Lindvik und Johann Andre Forfang sowie Teamtrainer Magnus Brevig, der Assistenztrainer Thomas Lobben und der Servicemitarbeiter Adrian Livelten. Gegen sie wird wegen ihrer mutmaßlichen Beteiligung an Ausrüstungsmanipulationen beim Großschanzenspringen der Herren am vergangenen Samstag ermittelt.

Sechs Goldmedaillen holt Markus Eisenbichler bei Weltmeisterschaften, den Sieg bei der Vierschanzentournee verpasst er nur knapp. Doch die vergangenen Jahre laufen für den einstigen deutschen Vorzeige-Skispringer bitter. Nun beendet der Bayer seine Karriere - und kehrt noch einmal auf die große Bühne zurück.