GlobalWafers investiert in neue Werke
n-tv
Der taiwanische GlobalWafers kommt beim Zulieferer Siltronic nicht zum Zug. Die gesparten Milliarden sollen nun in eigene Produktionsstätten investiert werden. Derweil ist der Grund für das Scheitern des Deals weiter offen.
Der gescheiterte Käufer des Münchner Chip-Zulieferers Siltronic will das gesparte Geld in neue Fabriken stecken. Die taiwanische GlobalWafers kündigte an, bis 2024 umgerechnet bis zu 3,1 Milliarden Euro zu investieren, davon einen Großteil in den Ausbau der Wafer-Produktionskapazitäten an bestehenden und neuen Standorten. Infrage kämen dafür Asien, die USA, aber auch Europa. Die neuen Anlagen sollten im zweiten Halbjahr 2023 hochgefahren werden.
GlobalWafers-Chefin Doris Hsu sagte, man sei zwar enttäuscht über das Scheitern der 4,35 Milliarden Euro schweren Übernahme des Münchner Konkurrenten Siltronic, habe aber von Anfang an zweigleisig geplant. Die deutsche Regierung habe zu wenig Zeit gehabt, die Entscheidung der chinesischen Kartellbehörde zu prüfen, die erst eine Woche vor Ablauf der Frist eingetroffen war. Daran sei der Kauf gescheitert. Die Bundesregierung hatte nach einer 14-monatigen Prüfung nach dem Außenwirtschaftsgesetz die Frist verstreichen lassen, innerhalb der GlobalWafers alle Freigaben für die Transaktion gebraucht hätte.
"Jeder rätselt. Die offizielle Aussage, die wir bekommen haben, ist, dass die Zeit nicht ausreichte", sagte Hsu auf Journalistenfragen, ob bei der Entscheidung andere Faktoren wie Protektionismus im Spiel gewesen seien. Sie wollte sich nicht dazu äußern, ob es noch Gespräche mit der Bundesregierung zu dem Thema gebe. Siltronic ist der einzige europäische unter den fünf größten Herstellern von Siliziumscheiben (Wafern) zur Produktion von Halbleitern.
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