Globaler Meeresschutz oder doch "Wild West"?
ZDF
Ohne die Ozeane klappt es nicht mit dem Klimaschutz. Das wird den Regierungen immer klarer. Deshalb rücken globale Schutzabkommen in Reichweite.
Der erste von mehreren Gipfeln, die sich in diesem Jahr mit dem Meeresschutz befassen, ist der "One Ocean Summit", der an diesem Mittwoch in der bretonischen Stadt Brest beginnt.
Erklärtes Ziel: Die Ambitionen sollen weltweit hochgeschraubt werden. Aus Sicht von Umwelt- und Klimaschützern ist das längst überfällig. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat jetzt Akteure aus Politik, Wissenschaft und Wirtschaft für drei Tage eingeladen.
"Ein wirklich großes Ding" könnte das werden, so ist aus dem Bundesumweltministerium zu hören. Dort hofft man, ein europäisches Schutzabkommen schon in Brest in trockene Tücher zu bekommen. Außerdem soll es eine eigene "High Ambition Coalition" geben, einen Zusammenschluss von Ländern, die ernst machen wollen mit dem Schutz der Ozeane.
Mit großen Plänen fährt Bundesumweltministerin Steffi Lemke also nach Brest. Die neue Bundesregierung selbst will eine "Offensive" starten:
Das hatte sie bereits im Januar angekündigt.
Der "One Ocean Summit" könnte tatsächlich ein Schritt hin zu weltweit verbindlichen Regeln sein. Die sollen möglichst auf einer UNO-Konferenz in Lissabon im Juni oder bereits im Mai beim zweiten Teil der Weltbiodiversitätskonferenz im chinesischen Kunming verabschiedet werden. In einem Rahmenabkommen könnte unter anderem die Verpflichtung stehen, 30 Prozent der Meere bis 2030 unter Schutz zu stellen.
Eigentlich hat sich die Welt genau darauf schon 2015 in einem der UN-Nachhaltigkeitsziele verständigt. Nur: Auf dem Weg dahin ist sie noch nicht. Das Etappenziel, bis 2020 zehn Prozent unter Schutz zu stellen, wurde deutlich verfehlt.