Globaler Chipmangel trifft Industrie ins Herz
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Mikrochips sind in unserem Alltag allgegenwärtig - kein Auto, kein Computer, keine Maschine ohne Elektronik-Bauteile. Seit der Corona-Krise sind diese Teile aber auch extrem knapp, die Nachfrage ist höher als das Angebot - aus vielerlei Gründen. Droht eine Industriekrise?
Seit mehr als einem halben Jahr bringt der Chipmangel die verwundbare Autoindustrie weltweit aus dem Takt - und entgegen früheren Erwartungen dürfte die Lieferkrise in anderen Branchen auch nicht so bald abflauen. Chipanbieter waren auf IT oder Unterhaltungselektronik umgeschwenkt, als die Autobauer wegen des Corona-Einbruchs große Halbleiter-Mengen abbestellt hatten. Das hat sich gerächt. Vor allem, weil die Produktionskapazitäten für die überall verbaute Mikrotechnik auch aus anderen Gründen insgesamt knapper wurde. Die Nachfrage nach Halbleitern ist immens. Fast nichts läuft in unserem vernetzten Alltag mehr ohne diese Elektronik-Grundbausteine, deren Funktion auf den Eigenschaften vor allem der Elemente Silizium und Germanium basiert. Anders als starke Leiter lassen diese die punktgenaue Steuerung schwacher Stromflüsse zu - ein Grundprinzip für integrierte Schaltungen, das Herzstück aller elektronischen Systeme. Schon die Verarbeitung ("Dotieren") der Halbleiter in Reinräumen und der Bau einfacher Module sind komplex, nicht viele Unternehmen können das leisten.Nach langem Ringen beschließen Spirit Airlines und JetBlue Airways ihre Fusion - und werden von einem Richter gestoppt. Ein weiterer Versuch mit einem anderen Konkurrenten bringt ebenfalls keinen Erfolg. Weil die eigenen Geschäfte weiter mies laufen, kommt Spirit in immer größere Not und saniert sich nun über die Insolvenz.
Die Rückkehr von Donald Trump ins Weiße Haus wird die US-Außenpolitik grundlegend verändern. Das dürfte sich auch auf die Beziehungen zwischen den USA und China auswirken. Das Verhältnis zwischen beiden Ländern ist schon länger extrem angespannt. Jürgen Matthes vom Institut der deutschen Wirtschaft (IW) geht im Gespräch mit ntv.de davon aus, dass sich der Handelskrieg mit China deutlich verschärfen wird. Trump werde seine Drohung, die Zölle massiv zu erhöhen, wahr machen. Es sei aber fraglich, ob Trumps Politik Erfolg haben werde, so der Leiter des Teams für Internationale Wirtschaftspolitik: "Bei bürokratischer Willkür kann den Chinesen eine Menge einfallen."