Glaubenskriege
Süddeutsche Zeitung
Purismus oder Barock? Jazzgitarristen wie Julian Lage und Pat Metheny sind Vertreter der jeweils reinen Schule
Es gab im Jazz immer wieder mal Glaubenskriege, gegen die die Streitereien zwischen Beatles- und Stones-Fans wie reinstes Geplänkel wirkte. Sollte man das Saxofon eher im Geiste von John Coltrane verstehen oder in dem von Sonny Rollins? War Dizzy Gillespie an der Trompete auf dem Pfad der Wahrheit, oder doch erst Miles Davis? Derzeit tut sich bei den Jazzgitarristen eine ähnliche Kluft auf. Das derzeit dominante Ideal ist eine fast schon mönchische Klarheit, bei Wolfgang Muthspiel etwa, bei John Scofield und vor allem bei Julian Lage, dessen Spiel viele für den Goldstandard der Gegenwart halten.
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