
GIZ sorgt mit Bleibe-Prämie für Kritik
n-tv
"Abstoßend", "bitter", "niederschmetternd": Die Reaktionen auf eine geplante Prämie, die Ortskräfte erhalten, wenn sie in Afghanistan bleiben, löst bei Oppositionspolitikern und Betroffenen Empörung aus. Das involvierte Entwicklungshilfeministerium versucht die Wogen zu glätten.
Die deutsche Entwicklungshilfeagentur GIZ zahlt afghanischen Ortskräften, die das Land nicht verlassen wollen, ein Jahresgehalt im Voraus. Einen entsprechenden "Spiegel"-Bericht bestätigte das Entwicklungsministerium. Es machte aber auch deutlich, dass die afghanischen Mitarbeiter damit nicht zum Bleiben gedrängt werden sollen. Aus rechtlichen Gründen müssten sie zwar im Gegenzug versichern, sich nicht in das Programm für die Rückführung von Ortskräften aufnehmen zu lassen. "Sollten die Ortskräfte aber ihre Meinung ändern, insbesondere wenn sich die Gefährdungslage ändert, dann können sie sich immer noch auf die Ausreiseliste setzen lassen", sagte ein Ministeriumssprecher. Für die Gesellschaft für Entwicklung und Zusammenarbeit (GIZ) waren bis zur Machtübernahme der Taliban noch rund 1100 afghanische Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen tätig. Kurz nach dem Umsturz vor einer Woche setzte die Bundesregierung die Entwicklungshilfe komplett aus. Die afghanischen Mitarbeiter können sich nun entscheiden, ob sie auf einen der Evakuierungsflüge vom Flughafen Kabul wollen oder nicht. Diejenigen, die bleiben, bekommen das Jahresgehalt, obwohl sie faktisch keine Beschäftigung mehr haben.More Related News