Gigantischer Sonnensturm auf fremdem Stern beobachtet – „Könnte auch auf unserer Sonne passieren“
Frankfurter Rundschau
Forschende beobachten einen gigantischen Sonnensturm auf einem Stern. Sie vermuten: Auch Erde und Mars wurden von solchen Ereignissen geprägt.
Boulder – Ein Sonnensturm kann ein beängstigendes Ereignis sein: Die Sonne schleudert in einer großen Sonneneruption Plasma hinaus ins Weltall. Trifft dieser Sonnensturm die Erde direkt, können die Auswirkungen verheerend sein – von ausgefallenen Satelliten bis hin zu einem nicht mehr funktionierenden Stromnetz. Von heftigen Sonnenstürmen wurde die Erde bisher größtenteils verschont, doch kleinere Sonneneruptionen machen sich auf unserem Planeten des Öfteren bemerkbar: Die Partikel, die die Sonne weggeschleudert hat, reagieren mit dem Magnetfeld der Erde und sorgen für Polarlicht.
Nun haben Forschende erstmals eine gigantische Sonneneruption außerhalb unseres Sonnensystems beobachtet. Der japanische Forscher Kosuke Namekata (National Astronomical Observatory of Japan) und mehrere Kolleg:innen haben sich für ihre Arbeit auf den Stern EK Draconis fokussiert, der etwa die Größe unserer Sonne hat, mit nur etwa 100 Millionen Jahren jedoch deutlich jünger ist. „Sie sieht aus wie unsere Sonne vor 4,5 Milliarden Jahren ausgesehen hat“, erklärt der Astrophysiker Yuta Notsu von der University of Colorado Boulder.
Mit bodengestützten Teleskopen und Weltraumteleskopen beobachteten die Forschenden den Stern, der quasi eine junge Version der Sonne darstellt und machten eine erstaunliche Beobachtung: Der Stern schleuderte eine riesige Wolke heißen Plasmas ins Weltall – mehr als zehnmal so groß wie die größte Sonneneruption, die jemals auf einem sonnenähnlichen Stern beobachtet wurde.