Giftiger Rauch nach Explosion in Leverkusen?
DW
Nach der gewaltigen Explosion in einer Leverkusener Müllverbrennungsanlage ist die Frage nach möglichen Gesundheitsgefahren für die Bevölkerung in den Vordergrund gerückt. Die Rede ist unter anderem von Dioxin.
Das nordrhein-westfälische Landesumweltamt (LANUV) teilte mit, man gehe "derzeit" davon aus, dass nach der Explosion in der Leverkusener Müllverbrennungsanlage über die freigesetzte Rauchwolke "Dioxin,- PCB- und Furanverbindungen" in die umliegenden Wohngebiete getragen worden seien. Diese Verbindungen würden durchaus in Zusammenhang gebracht "mit Missbildungen bei Neugeborenen von Tieren, weniger beim Menschen, als Umweltöstrogene oder auch Krebs erregende Substanzen beim Menschen", sagte Daniel Dietrich, Leiter der Arbeitsgruppe Human- und Umwelttoxikologie an der Universität Konstanz, der Deutschen Presse-Agentur. "Aber - und das ist das große Aber - nur in hohen Konzentrationen". Nach dem Unglück hatten Tanks gebrannt, in denen nach Angaben der Betreiber-Firma des von der Detonation erschütterten Chemparks, Currenta, "organische Lösungsmittel" gelagert waren. Das LANUV erklärte dagegen, nach seinen Informationen seien in den betroffenen Tanks unter anderem chlorierte Lösungsmittel gelagert worden. "Die besondere Problematik bei Stoffen, die Chlor beinhalten, ist, dass bei einem Verbrennungsprozess Chlorverbindungen zu Dioxin- oder PCB-Verbindungen werden können", erläuterte ein Sprecher. In welcher Konzentration dies tatsächlich geschehen sei, werde aktuell noch in einem eigenen Dioxinlabor untersucht. Die Ergebnisse werden erst Ende der Woche erwartet.More Related News