Giffeys Fake-Telefonat: Staatsschutz ermittelt Hintergründe
n-tv
Berlin (dpa/bb) - Die Abteilung Staatsschutz beim Berliner Landeskriminalamt (LKA) ermittelt nach dem Fake-Telefonat eines vorgeblichen Vitali Klitschko mit Berlins Regierender Bürgermeisterin Franziska Giffey, um welche Art der Manipulation es sich genau handelt. Das teilte Senatssprecherin Lisa Frerichs am Montag auf Anfrage mit. Giffey (SPD) hatte bei einer Videoschalte am Freitag Zweifel bekommen, ob sie tatsächlich wie geplant mit Kiews Bürgermeister Klitschko verbunden war. Das Gespräch endete dann vorzeitig.
Die Senatskanzlei hatte am Freitag mitgeteilt, allem Anschein nach habe es sich um ein Deep Fake gehandelt. Dabei geht es um einen Medieninhalt, der mit Techniken künstlicher Intelligenz (KI) manipuliert wurde. Nach Angaben der Senatskanzlei hatte es keinen Hinweis darauf gegeben, nicht mit einer realen Person zu sprechen.
"Wir haben direkt nach dem Gespräch am Freitag, auch öffentlich, kommuniziert, wie das Gespräch ablief", so die Senatssprecherin. "Dazu gehört auch, dass es eine Interaktion zwischen Frau Giffey und dem vermeintlichen Klitschko gab." Er habe durchaus darauf reagiert, was von der Regierenden Bürgermeisterin gesagt wurde. "Auf Russisch wurde das gesagt, was auch im Anschluss auf Deutsch übersetzt wurde."
Nach Angaben der Senatskanzlei kam die Anfrage zu dem Telefonat am 2. Juni per E-Mail, genau wie die weitere Kommunikation. Zur Diskussion darüber, dass die Mail nicht die offizielle Domain-Endung des Kiewer Bürgermeisters gehabt habe und daher als Fälschung erkennbar gewesen sei, wies die Senatssprecherin erneut darauf hin, es sei insbesondere seit Kriegsbeginn nicht ungewöhnlich, von E-Mail-Adressen "ohne institutionelle E-Mail-Signatur oder Domain" kontaktiert zu werden. "Dennoch werden wir entsprechende Anfragen noch genauer prüfen." Ähnliche Fake-Telefonate mit einem angeblichen Vitali Klitschko haben auch die Bürgermeister von Madrid, Wien und Budapest geführt.