Giffey: Flüchtlinge als Chance für Deutschland betrachten
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Bund und Länder wollen bei der Aufnahme ukrainischer Flüchtlinge an einem Strang ziehen. Nicht zuletzt Finanzierungsfragen blieben bei einer Bund-Länder-Schalte aber offen. Berlins Regierungschefin Giffey sieht die aktuelle Lage auch als Chance für Deutschland.
Berlin (dpa/bb) - Die stetig wachsende Zahl ankommender ukrainischer Kriegsflüchtlinge kann für Deutschland nach Einschätzung von Berlins Regierender Bürgermeisterin Franziska Giffey positive Impulse bringen. Sie sei dafür, "dass wir von Anfang an diese Entwicklung, die wir jetzt sehen, nicht nur als Belastung betrachten, sondern als Chance", sagte die SPD-Politikerin am Donnerstag nach einer Bund-Länder-Schalte in Berlin. "Denn es gibt in Deutschland ein großes Wachstumshemmnis, und das ist der Fachkräftemangel."
Unter den Geflüchteten seien viele beruflich qualifizierte Menschen. "Wir hören aus der ukrainischen Community (in Berlin), dass viele, die hier ankommen, nicht als erstes die Frage stellen: Wo kann ich Leistungen beantragen", sagte Giffey. Sie stellten vielmehr als erstes die Frage: Wo kann ich arbeiten? "Diese Chance müssen wir nutzen", so die Regierungschefin.
Giffey verwies darauf, dass die Menschen aufgrund ihres Status als Kriegsflüchtlinge EU-weit zunächst ein Jahr Aufenthalts- und Arbeitsrecht hätten - mit der Option einer Verlängerung auf bis zu drei Jahre. "Das ist das, wovon wir jetzt auch ausgehen", sagte sie. "Wir erleben, dass die Geflüchteten, die hier ankommen, eigentlich lieber heute als morgen nach Hause wollen. Die wollen zurück in ihre Heimat gehen." Aber wegen des Krieges sei nicht klar, ob und wann sie das könnten.