Gibt es bei Edeka und Netto bald keine Milka Schokolade?
RTL
Edeka hat bereits in Vergangenheit kurzen Prozess mit Herstellern gemacht, weil man sich nicht über den Preis einigen konnte. Jetzt ist offenbar Milka dran.
Energie und Rohstoffe werden teurer, die Hersteller müssen notgedrungen die steigenden Kosten an den Handel weitergeben, am Ende zahlen die Verbraucher die Zeche an der Kasse. Oder sie müssen in ihrem Supermarkt ganz auf ihr Lieblingsprodukt verzichten, weil sich Hersteller und Händler über die Höhe des Abnahmepreises nicht einigen können – und das passiert in den letzten Monaten immer häufiger. Offenbar scheint es derzeit keine Einigung zwischen Edeka und Netto auf der einen Seite und Milka auf der anderen Seite zu geben.
Wie "Chip" berichtet, streitet Edeka mit dem Schokoladen-Hersteller Milka über die Lieferkonditionen. Bei Edeka Nord und Netto Marken-Discount sollen die Milka-Produkte bald nicht mehr in den Regalen zu finden sein. Der Süßwarenkonzern Mondelez, zu dem auch Milka gehört, hat sich auf RTL-Nachfrage noch nicht zu dem Liefer-Zoff geäußert.
Offenbar steht gerade eine ganze Branche unter Druck. Die Edeka-Gruppe ist Marktführer in Deutschland und nutzt ihre starke Position aus und geht nicht jede geforderte Preiserhöhung mit. Mit dem Hersteller Eckes-Granini ist man bis vor Gericht gezogen: Erst wurde der Granini-Saft aus den Edeka-Regalen verbannt, weil man sich nicht über die Preise einigen konnte. Statt Granini konnten die Kunden unter anderem auf die zu Edeka gehörende Marke Albi ausweichen. Dann folgte der Konter von Eckes-Granini: Vor Gericht wurde beantragt, den Verkauf des Albi-Saftes zu verbieten, weil die Flaschen zu sehr den Granini-Flaschen ähneln. Das Gericht gab Eckes-Granini recht, der Albi-Saft darf jetzt nur noch in anderen Flaschen verkauft werden. Das Ende der Auseinandersetzung ist noch nicht abzusehen.
Ende Oktober waren etwa 150 Artikel von L'Oréal in mehreren Edeka-Regionen nicht mehr verfügbar. Der französische Hersteller ist in Deutschland Kosmetik-Marktführer. Zu L'Oréal gehören inzwischen 40 Marken, darunter, Essie, Garnier, L'Oréal Paris, Maybelline New York und NYX Professional Makeup. Auch hier gab es Auseinandersetzungen wegen der Preiskonditionen.
Und im Dezember hat Edeka im Konditionsstreit mit dem US-Food-Unternehmen PepsiCo durchgegriffen und das gesamte Sortiment ausgelistet. Zu PepsiCo gehört nicht nur das Colagetränk Pepsi, sondern auch Lay's-Chips, Lipton-Eistee oder Schwip Schwap.
Die Kunden müssen am Ende die höheren Preise tragen. Wer den Gewinn abgreift, wird ihnen eher egal sein. Sie wollen nur ihr Lieblingsprodukt im Regal vorfinden. Fragt sich inzwischen aber nur, welches Produkt als nächstes rausfliegt. (aze)