Gezi-Prozess wird neu aufgerollt
DW
In Istanbul hat die Neuverhandlung des sogenannten Gezi-Prozesses begonnen. Der Mitangeklagte Kulturförderer Osman Kavala kritisierte das Verfahren gleich zu Beginn als politisch motiviert.
Unter großem Andrang von Medienvertretern und Beobachtern startete die Wiederaufnahme des "Gezi-Prozesses" gegen Osman Kavala und 15 weitere Angeklagte. Den Menschenrechtlern, Anwälten, Kulturschaffenden und Architekten wird unter anderem vorgeworfen, im Zusammenhang mit den weitestgehend friedlichen regierungskritischen Protesten 2013 am Gezi-Park in Istanbul einen Umsturzversuch unternommen zu haben. Kavala wird beschuldigt, die Proteste organisiert und mit ausländischer Hilfe finanziert zu haben. Die Anwälte und mehrere der Beschuldigten forderten die Aufhebung der Entscheidung zur Neuverhandlung. Kavala und acht weitere Angeklagte waren im Februar 2020 zunächst freigesprochen worden. Ein Berufungsgericht hatte das Urteil Ende Januar aber aufgehoben und entschieden, dass der Fall neu aufgerollt werden müsse.Verhandelt werden in dem Verfahren zudem die Fälle von mehreren Angeklagten, die sich im Ausland aufhalten. Darunter ist der Journalist Can Dündar.More Related News