
Gewerkschaft fordert Stopp für Sprachtests an Bayerns Kitas
n-tv
Braucht es verpflichtende Sprachtests für alle Kinder in Bayern, die vor der Einschulung stehen? Die Staatsregierung findet ja, SPD und die Gewerkschaft GEW sehen das völlig anders.
München (dpa/lby) - Unmittelbar vor der ersten Ausschussberatung im Landtag fordert die Bildungsgewerkschaft GEW eine politische Absage an die geplante Einführung von verbindlichen Sprachtests vor der Einschulung. "Es ist absurd und viel zu überhastet, dass man jetzt ein Gesetz verabschieden möchte, mit dem man bereits Anfang 2025 die Sprache kleiner Kinder testen will, obwohl das Testverfahren noch nicht einmal entwickelt und evaluiert wurde. So kann man nicht vorgehen, das lässt jede Professionalität vermissen", sagte Florian Kohl, Vize-Vorsitzender der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW).
Am Donnerstag will der Sozialausschuss des Landtags den Gesetzentwurf für die Sprachtests erst einmal diskutieren. Die SPD hat in dem Kontext auch einen Antrag eingereicht, der eine Zurückziehung des Gesetzentwurfs fordert.
GEW und SPD begründen die Kritik an den Plänen der Staatsregierung mit einer fehlenden Verbesserung der Situation in den Kitas. "Es gibt genug etablierte Verfahren zur Sprachstandserhebung, die in der Kita ja bereits Anwendung finden. Wir haben in den Kitas kein Erkenntnisproblem, wir haben ein Personalproblem. Es fehlt an allen Ecken und Enden qualifiziertes Fachpersonal, um die Kinder entsprechend zu fördern. Dieser Gesetzesentwurf muss zurückgezogen werden", betonte Kohl.
