Gewerkschaft: Betriebe täuschen Kurzarbeit vor
n-tv
Krankengeld ist für den Arbeitgeber teurer als Kurzarbeit. Deshalb sollen Arbeitgeber aus der bayerischen Nahrungsmittelbranche ihre kranken Mitarbeiter zur Kurzarbeit anmelden. Die Bundesagentur für Arbeit prüft die Vorwürfe.
München (dpa/lby) - Unternehmen aus der Lebensmittelbranche erschleichen sich nach Darstellung der Gewerkschaft Nahrung, Genuss, Gaststätten (NGG) zunehmend Beitragsgelder, indem sie krankgewordene Mitarbeiter zur Kurzarbeit anmelden. "Wir haben es hier mit einem Muster zu tun", sagte der Landesvorsitzende der NGG, Mustafa Öz.
"Es ist immer das Gleiche: Beschäftigte werden krank. Und plötzlich entdeckt der Arbeitgeber, dass es günstiger ist, Kurzarbeitergeld zu beantragen anstatt selbst den Lohn im Krankheitsfall weiter zu bezahlen, wie es üblich und vorgeschrieben ist", sagte Öz. Er sprach von einem landesweiten Phänomen das quer durch die Branche reiche - mit einem Schwerpunkt in Bäckereien. "Auch regionale Marktführer gehen so vor, in vielen Fällen um Lohnkosten zu sparen", sagte Öz.