Gewalt bei Protesten gegen Corona-Maßnahmen
DW
In Brüssel ist es bei Protesten gegen die von der belgischen Regierung verfügten Corona-Regeln zu Auseinandersetzungen gekommen. Die Polizei setzte Wasserwerfer und Tränengas gegen Demonstranten ein.
Die Polizei sprach von 8000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern, die aus Protest gegen die verschärften Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie durch die belgische Hauptstadt und zum Sitz der Europäischen Union gezogen sind. Aus einer Gruppe heraus seien Feuerwerkskörper und Gegenstände auf Polizisten geworfen worden, diese hätten Tränengas und Wasserwerfer eingesetzt, berichtet die Nachrichtenagentur Belga.
Auf Bildern der Agentur ist zu sehen, wie die Polizei mit Stacheldraht-Barrieren und Kampfmontur das Demonstrationsgeschehen begleitete. Bei den Auseinandersetzungen wurden nach Angaben aus Polizeikreisen vier Demonstranten und zwei Polizisten verletzt. Rund 20 Menschen seien festgenommen worden.
Der Demonstrationszug verlief nach Angaben von Korrespondenten zunächst friedlich, unter den Teilnehmern waren viele Impfgegner. Sie hielten Schilder hoch mit Aufschriften wie "Impfung - nein, danke" und "Freiheit". Eine Gruppe Frauen skandierte: "Keine Impfung für unsere Kinder".
Ein großes Transparent zeigte einen gelben Stern als Symbol für Ungeimpfte. Ein solcher gelber Stern war Juden von den Nationalsozialisten als Kennzeichnung aufgezwungen worden.
In Belgien gelten seit einigen Tagen nochmals verschärfte Corona-Regeln, unter anderem wurden die Maskenpflicht auf alle Kinder ab sechs Jahren ausgeweitet und Veranstaltungen in Innenräumen beschränkt. Es wird empfohlen, auch private Treffen so weit wie möglich einzuschränken. Der Zorn der Demonstranten richtete sich zudem dagegen, dass Ungeimpfte bereits seit einiger Zeit nicht mehr in Restaurants und Bars dürfen.