
Getreideabkommen steht - doch das Misstrauen überwiegt
n-tv
Schon bald soll ukrainisches Getreide wieder über das Schwarze Meer auf den Weltmarkt gelangen. Doch bei vielen hallt der Einschlag zweier Marschflugkörper auf dem Hafengelände von Odessa vor wenigen Tagen noch nach. Wie viel ist das Abkommen wert?
Es geht um mehr als 20 Millionen Tonnen Korn. An welchen Orten, wie viel der mehr als 20 Millionen Tonnen Getreide gelagert sind, ist geheim. Aus Furcht, die Silos könnten zur Zielscheibe russischer Attacken werden, schloss die ukrainische Regierung die öffentlich zugängliche Datenbank nach Kriegsbeginn. Fünf Monate nach der Invasion sollen nun wieder drei Schwarzmeerhäfen öffnen, um das blockierte Getreide durch vermintes Gewässer unter internationaler Aufsicht zum Mittelmeer und weiter zu seinen Käufern zu bringen. Öffnet sich dieses Ventil, so die Hoffnung, überleben ukrainische Bauern - und die weltweite Ernährungskrise wird sich ein Stück entspannen.
So sieht es die von der Türkei und der Uno vermittelte Vereinbarung zwischen Russland und der Ukraine vor. In Istanbul konstituiert sich dieser Tage ein gemeinsames Koordinierungszentrum, das Schiffskonvois in gesicherte Korridore einfädelt, ihre Ladungen überwacht - und gegebenenfalls durchsucht. Kiew gibt drei Häfen für den Betrieb frei, der durch die russische Seeblockade, aber auch durch eigene Minen unmöglich geworden war. Diese sollen jetzt stellenweise entfernt werden. Und Moskau sichert zu, Angriffe auf Frachter und Häfen zu unterlassen.
Ob diese Garantie aber viel wert ist, wird besonders in Kiew arg bezweifelt. Alle Vorbereitungen sind in Gang, auch beim Hamburger Hafenbetreiber HHLA, der in Odessa ein Terminal betrieb. Doch bei vielen Beteiligten hallt der Einschlag zweier Marschflugkörper auf dem Hafengelände von Odessa vergangenen Samstag nach, so wird berichtet. Da war die Tinte unter dem Deal kaum trocken. Alle Seiten hätten ihre Zusagen bestätigt, versicherte danach ein UN-Sprecher. Aber: "Wir sind grundsätzlich wirklich skeptisch, was diese Aktion betrifft", sagt Mariia Bogonos von der Kyiv School of Economics (KSE). Wohl gebe es Hoffnung, weil die Türkei und die Uno beteiligt seien. Aber: "Das Misstrauen gegenüber der russischen Seite überwiegt."

Der Persil-Hersteller Persil ist etwas schwächer ins Jahr gestartet. Zu groß sind die Unsicherheiten, vor allem durch US-Präsident Trump. Das drückt die Stimmung der Verbraucher. Großes Thema beim Dax-Konzern ist darüber hinaus die eigene Aufstellung. Konkret soll die Integration etwaiger Zukäufe vorbereitet werden.