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Gesundheitswesen in Afghanistan vor Kollaps
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Der Vorrat an Medikamenten und medizinischem Gerät reicht nur noch für kurze Zeit, warnt die WHO. Zugleich bereiten sich die UN auf eine Massenflucht vor.
Nach den Anschlägen am Flughafen von Kabul und kurz vor Ende der Evakuierungen wird die humanitäre Lage in Afghanistan immer verzweifelter. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) warnte vor dem Zusammenbruch des Gesundheitssystems. Rick Brennan, der regionale Notfalldirektor wies darauf hin, dass die Versorgung mit Medikamenten und medizinischen Geräten nur noch für ein paar Tage reiche. Lieferungen über den Flughafen der Hauptstadt Kabul seien nicht möglich, sagte Brennan. Das Chaos und die Gewalt erlaubten das nicht. Die WHO versuche nun, Transporte über den Flughafen in Masar-i Scharif im Norden des Landes abzuwickeln. Als Lichtblick bezeichnete er die Tatsache, dass 97 Prozent der rund 2200 Gesundheitseinrichtungen, die die WHO unterstützt, weiter funktionierten. Allerdings blieben den Kliniken hier und da sowohl Frauen und Kinder als Patienten als auch weibliches Personal fern. Nach ersten Eindrücken gehe das auf Angst und Vorsicht der Frauen zurück. Unter den Evakuierten und Geflüchteten sei zudem auch Gesundheitspersonal, sagte Brennan. Der Verlust von Fachkräften sei ein enormes Problem.