Gesundheit: Kaffee verursacht keine Herzrhythmusstörungen
Frankfurter Rundschau
Studien entlasten das „schwarze Gold“ und erkennen stattdessen die positiven Wirkungen, die Kaffee auf die Gesundheit hat.
Frankfurt/San Francisco - Dass Kaffeekonsum das Herz rasen lässt und zu Rhythmusstörungen führen kann, ist eine weitverbreitete Vorstellung. Doch zumindest Letzteres stimmt nicht, wie ein Forschungsteam aus den USA in einer groß angelegten Studie jetzt festgestellt haben will. Demnach leiden Menschen, die sich täglich eine Tasse flüssiges schwarzes Gold gönnen, nicht häufiger als andere unter Herzrhythmusstörungen. Im Gegenteil: Laut der im Fachmagazin „Jama Internal Medicine“ veröffentlichten Arbeit soll das Risiko für Vorhofflimmern, Extraschläge und andere Herzrhythmusstörungen sogar mit jeder weiteren Tasse Kaffee pro Tag sinken.
In den vergangenen Jahren ist Kaffee, der früher als wenig gesund galt und dabei kurz hinter Alkohol zu rangieren schien, zunehmend rehabilitiert worden. Immer mehr gesundheitsförderliche Eigenschaften traten zutage, so soll er sogar das Risiko, an Krebs oder Diabetes zu erkranken, senken können. Gerade bei Herzrhythmusstörungen allerdings raten Ärztinnen und Ärzte immer noch häufig zu Tee anstelle von Kaffee.
Für die aktuelle Studie hat ein Team um den Kardiologen Gregory Marcus von der Universität von Kalifornien in San Francisco die Daten der UK Biobank ausgewertet, an der mit Beginn des Jahres 2006 mehr als eine halbe Million Menschen aus Großbritannien teilgenommen haben. Rund 386.000 von ihnen trinken regelmäßig Kaffee, das Durchschnittsalter lag bei 56 Jahren.