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Gespritztes Insulin: Revision eingelegt
n-tv
Würzburg (dpa/lby) - Das Urteil gegen eine Altenpflegerin, die in Unterfranken zwei dementen Seniorinnen widerrechtlich Insulin gespritzt hat, ist nicht rechtskräftig. "Gegen das Urteil wurde sowohl vom Verteidiger als auch von der Staatsanwaltschaft Revision eingelegt", teilte das Landgericht Würzburg am Mittwoch mit. Nun muss sich wahrscheinlich der Bundesgerichtshof mit dem Fall befassen. Zuvor hatte die "Main-Post" darüber berichtet.
Die Angeklagte war am 12. Oktober wegen gefährlicher Körperverletzung zu zwei Jahren und zehn Monaten Haft verurteilt worden. Die 49-Jährige hatte gestanden, im November 2020 in einem Seniorenheim in Volkach (Landkreis Kitzingen) den 81 und 85 Jahre alten Frauen Insulin verabreicht haben, obwohl sie gar nicht berechtigt war, Medikamente oder Spritzen zu geben. Sie kamen in lebensgefährlichem Zustand ins Krankenhaus, wurden aber nach wenigen Tagen wieder entlassen.
Die Anklage hatte wegen zweifachen Mordversuchs eine Haftstrafe von drei Jahren und drei Monaten verlangt. Der Verteidiger hatte auf zweifache gefährliche Körperverletzung plädiert und eine Strafe im bewährungsfähigen Bereich von höchstens zwei Jahren gefordert.